Dass die nach ihrer Selbsteinschätzung unabhängig-überparteiliche Tageszeitung BILD auch erstaunliche Auffassungen aufgreift, stellt sie in dem Beitrag »Pythagoras und Co. am Pranger – Mathe soll jetzt rassistisch sein« erneut unter Beweis. Es geht um den griechischen Mathematiker, Philosophen, Astronom und Musiktheoretiker Pythagoras, dessen berühmter Lehrsatz vom Verhältnis eines Hypotenusenquadrats zu zwei Kathetenquadraten zu den entscheidenden geometrischen Erkenntnissen des Altertums gehört – und auch im digitalen Zeitalter noch die Gemüter der Schüler bewegt. Jetzt warnt die USA-Bildungsinitiative »The Education Trust« vor einer »weißen Vorherrschaft« bei der Lösung von Rechenaufgaben. Da Mathe »vor allem von Weißen dominiert werde, könnten sich Schwarze und Latinos diskriminiert fühlen, wenn sie die Lösung von Aufgaben nicht wüssten« (BILD v. 25.06.21, S. 8).
Würde man dieser Logik folgen, ergäben sich auch für andere Fachdisziplinen erstaunliche Konsequenzen. Man müsste sich dann auch nicht wundern, dass Ex-Präsident Trump, falls er denn nochmals Präsident geworden wäre, auch gegenwärtig noch Covid-Patienten auf die USA-Insel Guantanamo auslagern würde (vgl. Berliner Kurier v. 25.06.21, S. 27). Cordula-Corona Schultze (37), Influenzerin, 67823 Unkenbach