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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Zuschriften an die Lokalpresse

Ich freue mich ehr­lich dar­über, dass die mir aus mei­nen Jugend­jah­ren wegen ihres Indu­striedrecks und ihrer Luft­ver­schmut­zung als »Ruß-Chamtz« (Ruß-Chem­nitz) bekann­te Stadt den Glanz einer Kul­tur­haupt­stadt erhal­ten soll. Die von ihrer Gewer­be­ge­schich­te, von kon­trä­ren Gesell­schafts­for­ma­tio­nen, sozia­len Gegen­sät­zen und Namens­än­de­run­gen gepräg­te Kom­mu­ne, deren Marx-»Nischel« längst ein prä­gen­des Sym­bol im Stadt­zen­trum gewor­den ist, hat sich im Lau­fe der Jah­re zum Wis­sen­schafts-, Sport- und Kul­tur­zen­trum ent­wickelt. Das kann man auch künst­le­risch unter­set­zen, und das fin­de ich gut. Weni­ger leuch­tet mir dage­gen ein, war­um das durch die künst­le­ri­sche Nach­bil­dung des Mast­darms von Karl Marx erfol­gen muss­te. Mit einer Sta­tue, einem Kopf oder auch dem Tor­so einer Per­sön­lich­keit kann ich gut leben, aber ein Mast­darm ist sicher bes­ser für eine Darm­spie­ge­lung geeig­net als für eine Ver­ede­lung zum Kunst­ob­jekt! Oder sind auch noch ande­re Orga­ne vor­ge­se­hen? Wenn ja, wel­che und wes­sen? Und kann man mir bit­te erklä­ren, was damit bezweckt wer­den soll? – Dr. Ursu­la Unklar (51), Uro­lo­gin, 64283 Darmstadt

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Wie der neue »Glücks­at­las« laut Ber­li­ner Kurier vom 19. Novem­ber ver­rät, ist das Glücks­emp­fin­den der Bun­des­bür­ger im Coro­na-Jahr nur leicht gesun­ken. Das macht mich froh, zumal die Medi­en einen Tag spä­ter mit 19,3 Pro­zent einen neu­en »Armuts­re­kord­wert« mit­teil­ten und am 22. Novem­ber ver­mel­de­ten, dass fast jeder fünf­te Ber­li­ner von Armut bedroht ist (Ber­li­ner Kurier). Die Wer­te schei­nen die alte Volks­weis­heit zu bestä­ti­gen, dass »Geld allein nicht glück­lich macht«. Das wird Solo­künst­ler, Kurz­ar­bei­ter, Knei­pen­wir­te und ande­re Dienst­gra­de gewiss beru­hi­gen. – Mari­et­ta Froh­sinn (45), Umschü­le­rin, 25348 Glückstadt

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»Das Stück ist aus, aber es läuft noch«, kom­men­tier­te der Publi­zist Felix Bartel in der jun­gen Welt vom 11. Novem­ber den durch das gül­ti­ge USA-Wahl­sy­stem besie­gel­ten Prä­si­den­ten­wech­sel. Aber nach wie vor behaup­tet der Noch-Prä­si­dent, er sei durch Wahl­fäl­schun­gen aus dem Amt gerem­pelt wor­den, und er wei­gert sich, sei­ne Amts­stu­ben im Wei­ßen Haus für den Nach­fol­ger zu räu­men. Wird Trump jetzt zum welt­be­kann­te­sten ille­ga­len Mie­ter? Jetzt in der Faschings­zeit rutscht ihm jeden­falls die Mas­ke vom Gesicht. Droht dem Mann nun eine Räu­mung wie sie die Bewoh­ner der Ber­li­ner Lie­big­stra­ße 34 im Okto­ber erleb­ten? – Wal­ly Wachol­der (67), Rent­ne­rin, 03205 Calau