Man will es einfach nicht glauben, aber ein Wunschtraum der Menschheit geht vielleicht doch einmal in Erfüllung: eine Zeitreise in die Vergangenheit. Während meiner Studienzeit, als ich die harten Bänke im Physik-Hörsaal drückte, wurde uns noch gelehrt, dass solch eine Expedition auch mittels vierter Dimension nicht möglich sei.
Inzwischen haben Astrophysiker aber bewiesen, dass es weitere Raumdimensionen gibt. Die sogenannte Stringtheorie postuliert sogar die Existenz von sechs oder sieben zusätzlichen Raumdimensionen. Mit Hilfe dieser Theorie wären Dinge möglich, die bisher als unmöglich galten – z. B. eine Physik vor dem Urknall oder eben Zeitreisen. Welch wunderbare Vorstellung: ein Kaffeeklatsch bei der eigenen Urururgroßmutter oder eine Stippvisite bei einem Beatles-Live-Konzert.
Wer sich jedoch jetzt schon mit einem nostalgischen Rückblick in die letzten fünfzig, sechzig Jahre begnügt, dem bieten seit Jahren die Fernsehsender genügend Gelegenheit. Früher hatten alte Klassiker im Sommerloch Hochkonjunktur, doch nun gibt es x-fache Wiederholungen in der Dauerschleife – vom öffentlich-rechtlichen bis zum Privatfernsehen, alle setzen auf Altbewährtes. Ob »Sissi«, »Olsenbande«, »Columbo«, »James Bond«, »Richterin Barbara Salesch«, die DDR-Fernsehserie »Auf See« oder alte »Tatort«-Folgen – sie flimmern immer wieder über den Bildschirm und das meist zur besten Sendezeit.
Dabei sind wir selbst schuld an den ollen Kamellen, denn die alten TV-Schätzchen haben oft ziemlich gute Einschaltquoten. Ein Millionenpublikum reist also schon in der Zeit.