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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Reformvorschlag: Art. 13 Grundgesetz

(1) Die Woh­nung und der pri­va­te Lebens- und Auf­ent­halts­raum sind in Abwei­chung zur bis­her gel­ten­den Fas­sung die­ses Geset­zes nicht unverletzlich.

(2) Durch­su­chun­gen der in Absatz 1 ange­führ­ten Ört­lich­kei­ten dür­fen durch den kom­mu­na­len Ener­gie­ver­schwen­dungs­be­auf­trag­ten, bei Gefahr im Ver­zu­ge auch durch die in den jewei­li­gen Geset­zen ange­führ­ten Ener­gie­ver­schwen­dungs­kon­troll­orga­ne sowie die dort allen­falls vor­ge­se­he­nen ande­ren Orga­ne ange­ord­net und nur in der dort in einer mög­lichst frei­heits­be­rau­ben­den Form gere­gel­ten Wei­se durch­ge­führt werden.

(3) Besteht ein begrün­de­ter Ver­dacht der Bege­hung einer beson­ders schwe­ren Straf­tat durch Ver­stoß gegen Bestim­mun­gen des Ener­gie­ver­schwen­dungs­ge­set­zes (Behei­zung der in Absatz 1 ange­führ­ten Ört­lich­kei­ten über 18 Grad, Ver­brauch von Heiz­öl, Die­sel, Ben­zin, Gas, Strom oder son­sti­gen geschütz­ten Ener­gie­for­men über das gesetz­lich zuläs­si­ge Höchst­maß hin­aus), so dür­fen zur Ver­fol­gung der Tat alle ver­füg­ba­ren Mit­tel zur aku­sti­schen und tech­ni­schen Über­wa­chung von in Absatz 1 ange­führ­ten Ört­lich­kei­ten, in denen ein oder meh­re­re Ver­däch­ti­ge sich ver­mut­lich auf­hal­ten oder künf­tig auf­hal­ten wer­den, ein­ge­setzt wer­den, wenn die Erfor­schung des Sach­ver­halts auf ande­re Wei­se unver­hält­nis­mä­ßig erschwert oder aus­sichts­los wäre. Eine der­ar­ti­ge Maß­nah­me ist für die zu erwar­ten­de Dau­er der Tat zu befri­sten, wobei auf­grund der Schwe­re der Schä­di­gung der Gesell­schaft und des Wirt­schafts­stand­or­tes durch die gegen­ständ­li­che Straf­tat kei­ne förm­li­che Anord­nung der jewei­li­gen Maß­nah­me durch das ein­schrei­ten­de Organ erfor­der­lich ist.

(4) Zur Abwehr schwer­wie­gen­der, aku­ter Gefah­ren für die öffent­li­che Sicher­heit wegen Ener­gie­ver­schwen­dung, die einer gemei­nen Gefahr oder einer Lebens­ge­fahr für ande­re Per­so­nen ent­spricht (Gefahr im Ver­zug), dür­fen tech­ni­sche Mit­tel zur Über­wa­chung von in Absatz 1 ange­führ­ten Räum­lich­kei­ten nur auf Grund der Ent­schei­dung der zustän­di­gen kom­mu­na­len Ener­gie­si­che­rungs­be­hör­de und ihrer Beam­tin­nen und Beam­ten ein­ge­setzt wer­den. Eine der­ar­ti­ge Maß­nah­me wird bei bestehen­dem Ver­dacht auf Ener­gie­ver­schwen­dung form­los ange­ord­net, eine gericht­li­che Geneh­mi­gung der jewei­li­gen Maß­nah­me ist nicht erforderlich.

(5) Sind tech­ni­sche Mit­tel aus­schließ­lich zum Schut­ze der bei einem Ein­satz in Woh­nun­gen täti­gen Per­so­nen vor­ge­se­hen, kann die Maß­nah­me durch eine gesetz­lich bestimm­te Stel­le ange­ord­net wer­den. Eine ander­wei­ti­ge Ver­wer­tung der im Rah­men der jewei­li­gen Maß­nah­me erlang­ten Erkennt­nis­se ist aus­schließ­lich zum Zwecke der Straf­ver­fol­gung oder der Gefah­ren­ab­wehr und nur dann zuläs­sig, wenn zuvor die Recht­mä­ßig­keit der Maß­nah­me rich­ter­lich fest­ge­stellt wur­de; bei Gefahr im Ver­zu­ge ist die rich­ter­li­che Ent­schei­dung unver­züg­lich nachzuholen.

(6) Die Bun­des­re­gie­rung unter­rich­tet den Bun­des­tag jähr­lich über den nach Absatz 3 sowie über den im Zustän­dig­keits­be­reich des Bun­des nach Absatz 4 und, soweit über­prü­fungs­be­dürf­tig, nach Absatz 5 erfolg­ten Ein­satz tech­ni­scher Mit­tel. Ein vom Bun­des­tag gewähl­tes Gre­mi­um übt auf der Grund­la­ge die­ses Berichts eine wie immer unwirk­sam blei­ben­de par­la­men­ta­ri­sche Kon­trol­le aus. Die Län­der gewähr­lei­sten eine gleich­wer­ti­ge par­la­men­ta­ri­sche Kontrolle.

(7) Ein­grif­fe und Beschrän­kun­gen dür­fen im Übri­gen nur zur Abwehr der Gefahr der Ener­gie­ver­schwen­dung vor­ge­nom­men wer­den, die für den Wirt­schafts­stand­ort Deutsch­land zur Gefahr für die Gewinn­ma­xi­mie­rung und die öffent­li­che Sicher­heit und Ord­nung, etwa bei der Bekämp­fung von Frie­dens- und Seu­chen­ge­fahr, zu wer­den droht.

(8) Aus dem kon­fis­zier­ten Ver­mö­gen ehe­ma­li­ger Bun­des­prä­si­den­ten und Bun­des­kanz­le­rin /​ Bun­des­kanz­ler erhält jede Bür­ge­rin und jeder Bür­ger einen Pelz­man­tel, aus Fel­len der zur Gefahr gewor­de­nen, aus­ge­rot­te­ten Wöl­fe zum Schut­ze der dar­nie­der­lie­gen­den deut­schen Land­wirt­schaft, zur Abwehr beson­ders hef­ti­ger Kälte.

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Lie­be Lese­rin, ver­ehr­ter Leser, hier noch die Prä­am­bel zum Grundgesetz:

»Im Bewusst­sein sei­ner Ver­ant­wor­tung vor Gott und den Men­schen, von dem Wil­len beseelt, als gleich­be­rech­tig­tes Glied in einem ver­ein­ten Euro­pa dem Frie­den der Welt zu die­nen, hat sich das Deut­sche Volk kraft sei­ner ver­fas­sungs­ge­ben­den Gewalt die­ses Grund­ge­setz gege­ben. Die Deut­schen in den Län­dern Baden-Würt­tem­berg, Bay­ern, Ber­lin, Bran­den­burg, Bre­men, Ham­burg, Hes­sen, Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Nie­der­sach­sen, Nord­rhein-West­fa­len, Rhein­land-Pfalz, Saar­land, Sach­sen, Sach­sen-Anhalt, Schles­wig-Hol­stein und Thü­rin­gen haben in frei­er Selbst­be­stim­mung die Ein­heit und Frei­heit Deutsch­lands voll­endet. Damit gilt die­ses Grund­ge­setz für das gesam­te deut­sche Volk.«

Gott freut sich, dass ihm das deut­sche Volk die Ver­ant­wor­tung abge­nom­men hat und einen beseel­ten Wil­len besitzt, der in schlech­tem Deutsch ein gleich­be­rech­tig­tes Glied in einem ver­ein­ten Euro­pa wach­sen lässt, das dem Frie­den der Welt vor allem dann dient, wenn es Bel­grad bom­bar­diert oder am Hin­du­kusch die frei­hei­hei­heit­lich demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung bom­bend und schie­ßend ver­tei­digt, oder der Bun­des­wehr 100 Mil­li­ar­den spendiert.

Eine Fra­ge wäre da noch zu klä­ren, wo und wie und war­um fand die­se freie Selbst­be­stim­mung statt, die die Ein­heit und Frei­heit Deutsch­lands voll­endet in Län­dern Baden-Würt­tem­berg, Bay­ern, Ber­lin, Bran­den­burg, Bre­men, Ham­burg, Hes­sen, Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Nie­der­sach­sen, Nord­rhein-West­fa­len, Rhein­land-Pfalz, Saar­land, Sach­sen, Sach­sen-Anhalt, Schles­wig-Hol­stein und Thüringen?

Hoch lebe die Kapitalkonsensdemokratie!

PS: Der deut­sche Vize­kanz­ler pre­digt den kal­ten Win­ter her­bei, in einer Spra­che jener Pro­pa­gan­di­sten der »Ein­topf­sonn­ta­ge«, die es von Okto­ber bis März ab dem Jahr 1933 gab. Die Dif­fe­renz zwi­schen Ein­topf (Kosten 50 Pf.) und Sonn­tags­es­sen wur­de von den NS-Block­war­ten, die von Tür zu Tür gin­gen, kas­siert und kamen dem Win­ter­hilfs­werk zugu­te. Hier der NS-Ein­topf­wer­bung-O-Ton: »Der Ein­topf­sonn­tag soll nicht nur mate­ri­ell [durch die Spen­de], son­dern auch ideell dem Gedan­ken der Volks­ge­mein­schaft die­nen. Es genügt nicht, dass jemand zwar eine Ein­topf­spen­de gibt, aber sei­ne gewohn­te Sonn­tags­mahl­zeit ver­zehrt. Das gan­ze deut­sche Volk soll bei die­sem Ein­topf­sonn­tag bewusst opfern […], um bedürf­ti­gen Volks­ge­nos­sen zu hel­fen.« Spä­ter wur­de aus dem »Ein­topf­sonn­tag« der »Opfer­sonn­tag«. Wie wäre es, den jet­zi­gen Poli­ti­vi­sio­nen ange­passt, mit einem »Vegan­sup­pen­so­nn­tag«?