In Spanien zeichnet sich eine weitere Bankenfusion ab, die baskische Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) und die katalanische Banco Sabadell prüfen ein Zusammengehen. Die Gespräche laufen bereits seit dem Sommer. Nach der geplanten Fusion der katalanischen Caixa und der Madrider Bankia würden BBVA und Sabadell mit einer gemeinsamen Bilanzsumme von 599 Milliarden Euro die Nummer zwei unter Spaniens Banken werden. Eine starke Stellung hat Sabadell vor allem in Katalonien, ihr Geschäft konzentriert sich auf die kleinen und mittelständischen Unternehmen. Zu den wichtigsten Aktionären zählen der Mexikaner David Martinez und BlackRock, der größte Vermögensverwalter der Welt. Die größere BBVA macht ihre Gewinne vor allem im Ausland, in Mexiko und der Türkei. Die Nachricht über die Verhandlungen wurde von der BBVA nach dem Verkauf ihres Amerikageschäfts an den Finanzdienstleister PNC Financial Services Group bekanntgegeben. Der Preis betrug 11,6 Milliarden Dollar (9,7 Milliarden Euro). Das Kreditinstitut verschaffte sich so die Mittel für den Erwerb der kleineren Bank Sabadell. Die zunehmende Digitalisierung führt bei den spanischen Banken zu Fusionen, die von der Pandemie beschleunigt werden. BBVA und Sabadell werden nach der Fusion Filialen schließen und Stellen streichen, schon vor zwei Wochen kündigte Sabadell den Wegfall von 1800 Arbeitsplätzen an. Auch die Großbank Santander entlässt 4000 Leute und schließt 1000 Filialen. Nach einem Beitrag der Tageszeitung El País erwägen die Banken Unicaja und Liberbank ebenfalls ein Zusammengehen.