Man will es einfach nicht glauben, aber die Ausbreitung des Corona-Virus’ hat nicht nur schwerwiegende gesundheitliche Folgen – auch Kommunikationsstörungen, überforderte Eltern oder Entwicklungsdefizite bei unseren Kindern sind die traurigen Begleiterscheinungen. Darüber hinaus warnen die Experten: Der Wegfall von Alltagsaktivitäten durch die Ausgangsbeschränkungen führt teilweise zu deutlichen Gewichtszunahmen. Erste Studien belegen, dass wir nach dem verordneten »Hausarrest« inzwischen ein reichliches Kilo zugelegt haben. Das ist zwar ein europaweites Phänomen, aber wir Deutschen sind in dieser Hinsicht der absolute Spitzenreiter.
Wie das? Konnten wir doch monatelang unser Lieblingsrestaurant oder die Stammkneipe nicht besuchen. Stattdessen mussten wir unser Süppchen oder die Bratkartoffeln am heimischen Herd zubereiten. Ist Selberkochen vielleicht gar nicht so gesund, wie oft behauptet wird?
Nein, die zusätzlichen Pfunde haben mehrere Gründe, denn der Corona-Daueraufenthalt in den eigenen vier Wänden hat unser Essverhalten verändert. So verleitet uns der heimische Topf zu einem Nachschlag, den es im Restaurant nicht gibt. Außerdem wird die Mahlzeit mangels anderer Ablenkungen zu unserem Tageshöhepunkt, und den zelebrieren wir natürlich gebührend. Essen ist unser Trostpflaster geworden. Experten sprechen dabei von »Seelenhunger«.
Vom Bett zum Frühstückstisch zum Schreibtisch zum Mittagstisch, die Kaffeetafel darf nicht fehlen, und abends auf die Fernsehcouch – und klar, zwischendurch immer mal wieder zum Kühlschrank. Was bliebe denn sonst vom Leben? Andere Genüsse sind ja quasi untersagt.
So sieht also häufig unser Alltag aus, und das schon seit Wochen. Bewegungsmangel und geschlossene Fitnessstudios tun ihr Übriges. All das macht sich dann eben auf der Waage bemerkbar. Wo denn sonst?