Der alte Speicher im märkischen Beeskow steht jetzt noch grauer und verlassener als zuvor an der Spree. Er diente bisher als Depot für Malerei, Grafik, Plastik, bis 1989 im Besitz von Parteien, Massenorganisationen und staatlichen Einrichtungen der DDR. Unter schwierigen Bedingungen wurde akribisch an dem außergewöhnlichen Bestand gearbeitet. Führungen in den beengten und gar nicht als Kunstdepot geeigneten Räumen hatten etwas Abenteuerliches. Die kompetenten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erbrachten den Nachweis, wissenschaftlich mit großer Anteilnahme an der Bewahrung und Erschließung der eindrucksvollen Sammlung zu arbeiten.
Seit dem 29. Mai präsentiert das Kunstarchiv Beeskow seine Schätze im neuen Depot. 17.000 Werke der bildenden Künste, 1500 Werke der angewandten Kunst von mehr als 1700 Künstlerinnen und Künstlern haben unweit der Burg Beeskow auf der Spreeinsel ihr neues und ihrer Bedeutung angemessenes Domizil. Schön, dass die ehemalige Schule dadurch wieder bildende Funktion erhielt. Kunstwerke aus vierzig Jahren sind an den schiebbaren Hängewänden angebracht. Kleinere Kunstwerke stehen in zur Aufbewahrung geeigneten Regalen. Platz ist für die Plastik. In Grafikschränken lagern beispielsweise 330 Grafikmappen mit 4000 Einzelblättern. »Das Kunstarchiv Beeskow ist ein offenes Depot, das seine Besucherinnen und Besucher einlädt, das breite Spektrum der in ihm archivierten Werke zu entdecken.« (Flyer) Ein interessantes und reichhaltiges Veranstaltungsprogramm unterstreicht den Anspruch.
Während der Sommermonate finden jeden zweiten Sonntag um 14 Uhr öffentliche Depotführungen statt. Die Anmeldung wird empfohlen.
Termine: 23.6., 7.7., 21.7., 4.8., 18.8., 1.9., 15.9.2019; Informationen: https://www.kunstarchiv-beeskow.de