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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Fröhliche Familienweihnachten

Weih­nach­ten steht vor der Tür. Das Fest der Lie­be und der Fami­lie. Laut einer Stu­die ver­brin­gen über acht­zig Pro­zent der Deut­schen die Fei­er­ta­ge im Kreis der Fami­lie. Dem Fami­li­en­fest kann man sich nur schwer ver­wei­gern. Doch wie oft hat es uns schon gegraust vor der all­jähr­li­chen Friede-Freude-Eierkuchen-Tradition.

Zum Hei­lig­abend Kar­tof­fel­sa­lat mit Würst­chen, und anschlie­ßend sit­zen alle ehr­furchts­voll um den hell erleuch­te­ten Weih­nachts­baum, wo unter den bunt­ge­schmück­ten Zwei­gen die Geschen­ke her­vor­lu­gen. Die Kin­der müs­sen Gedich­te auf­sa­gen. Wenig spä­ter sieht das Wohn­zim­mer wie ein Schlacht­feld aus. Wer räumt nun die Ber­ge von Geschenk­pa­pier, Pla­stik­schlei­fen und Pap­p­an­hän­gern weg?

Wie jedes Jahr: Die Eltern strei­ten sich, Omas selbst­ge­backe­ne Plätz­chen müs­sen pro­biert wer­den, und Opa kramt die uralte Schall­plat­te mit den Weih­nachts­lie­dern her­vor – »Lasst uns froh und mun­ter sein«. Wäh­rend Vater die Fla­sche Wein­brand her­vor­holt, ver­zie­hen sich die Kin­der mit ihrer Play­sta­ti­on in ihre Zim­mer. Am ersten Fei­er­tag Klö­ße mit Rot­kraut und Enten­bra­ten, spä­ter Kaf­fee und Rosi­nen­stol­le sowie der obli­ga­to­ri­sche Fami­li­en­spa­zier­gang durch die Sied­lung. Am näch­sten Tag dann Besuch von Tan­te Erna und Onkel Kurt, der schon mit einer Glüh­wein­wol­ke erscheint.

Von wegen pure Fami­li­en­har­mo­nie. Nur Stress, unpas­sen­de Geschen­ke und ner­vi­ge Ver­wand­te. »Nie wie­der«, stöh­nen wir nach den drei Tagen.

Nun, 2020, soll wegen Coro­na alles etwas beschau­li­cher wer­den. Das klingt wie eine Dro­hung. Nein, wir las­sen uns den ganz nor­ma­len Weih­nachts­wahn­sinn nicht nehmen.