Benito Wogatzki (1932 – 2016) hat die letzten Jahre seines Lebens in Südfrankreich gelebt, und offenbar hat es ihm dort gut gefallen, denn seine nachgelassene Novelle ist heiter, voller Genüsse und enthält ein großes Lob auf die französische Lebensart. Keine verbissenen deutschen Spießer, keine fanatischen Rechthaber, sondern Leute, die in den Tag leben, gut essen, trinken und Spaß haben. Der Dorfpolizist Jerome freilich hat Sorgen, denn er soll entlassen werden. Das jährliche Boule-Spiel bietet Gelegenheit, sich zu bewähren, denn des nachts verschwinden Kugeln. Jerome entdeckt verdächtiges Treiben im Dorf.
Wogatzki erzählt detailreich und gekonnt, man fühlt sich wie in einem französischen Lustspielfilm, so leicht, so heiter, so komisch.
Benito Wogatzki: Unter der Sonne von Saint-Tropez, Faber & Faber, 107 S., 20 €.