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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Francos Exhumierung gestoppt

Drei­und­vier­zig Jah­re nach sei­ner Beer­di­gung im »Val­le de los Caí­dos« (Tal der Gefal­le­nen) und sechs Tage vor dem geplan­ten Exhu­mie­rungs­ter­min am 10. Juni hat der Ober­ste Gerichts­hof Spa­ni­ens die Über­füh­rung der sterb­li­chen Über­re­ste des Dik­ta­tors Fran­cis­co Fran­co zum Fried­hof »El Pra­do«, wo am 30. Dezem­ber 2017 sei­ne Frau Car­men Fran­co y Polo beer­digt wur­de, unter­sagt. Die fünf Rich­ter der vier­ten Abtei­lung des Ober­sten Gerichts­hofs stimm­ten dem Antrag der Fami­lie, die Exhu­mie­rung aus­zu­set­zen, ein­stim­mig zu. Dem Gericht zufol­ge, bewir­ke die Exhu­mie­rung »ange­sichts der Bedeu­tung von Don Fran­cis­co Fran­co eine ernst­haf­te Stö­rung der öffent­li­chen Inter­es­sen des Staa­tes und sei­ner ver­fas­sungs­mä­ßi­gen Insti­tu­tio­nen«, berich­tet El País. Die Rich­ter argu­men­tie­ren, »dass es Tat­sa­che ist, dass er vom 1. Okto­ber 1936 bis zum sei­nem Tod am 20. Novem­ber 1975 Staats­ober­haupt war«.

Julián Casa­no­va, Pro­fes­sor für Zeit­ge­schich­te, wies auf einen Feh­ler der Rich­ter hin. Von 1936 bis zum Ende der Zwei­ten Spa­ni­schen Repu­blik im April 1939 sei Nice­to Alca­là Zamo­ra spa­ni­scher Staats­prä­si­dent gewe­sen, Fran­cis­co Fran­co hin­ge­gen erst danach.

Karl-H. Wal­loch