Opposition gehört ins Parlament. Mir gefällt nur die Partei nicht, die sie seit der jüngsten Wahl im Bundestag ausübt. Angefangen vom Vogelschisshändler Gauland und der trampelnden Dame an seiner Seite, die im Plenum mit Stiefeln aufstampft wie durchgeknallt im Veitstanz.
Man fühlt sich an Forderungen erinnert, wie sie von weit rechts in der höchst gefährdeten Weimarer Republik gegen den 1931 zu Unrecht verurteilten und 1932 ins Gefängnis verbrachten Carl von Ossietzky erhoben wurden: Hier einige Beispiele: »Gegen … politischen Verrat für Hingabe an Volk und Staat! Gegen Verfälschung unserer Geschichte und Herabwürdigung ihrer großen Gestalten … Gegen literarischen Verrat am Soldaten des Weltkrieges[,] für Erziehung des Volkes im Geiste der Wehrhaftigkeit.« Exakt was die rechtslastigen Juristen gegen C. v. O. formuliert hatten, brüllten Studenten am 10. Mai 1933 bei der Bücherverbrennung, aufgestachelt von SS- und SA-Männern. (zitiert nach Kurt R. Grossmann: »Ossietzky, ein deutscher Patriot«, Suhrkamp Taschenbuch 1973)
Noch wirft niemand von der AfD Bücher ins Feuer, doch die von Hybris gepackten Funktionäre nehmen den Mund ganz schön voll. In den nächsten fünf Jahren möchten sie einen Dexit erreichen, raus aus der EU mit uns Deutschen, gestrichen werden sollen auch der Klimaschutz und die Gleichstellung von Mann und Frau. Außerdem auf der AfD-Agenda: Kampf gegen die Islamisierung im Staat.
Auf CDU/CSU als Abwehr gegen diese anti-europäische Krähwinkel-Partei ist kein Verlass, die kommen nicht raus aus ihrem eigenen reaktionären Quark. Ein glänzendes Exempel für Feigheit vor der AfD war in der jungen Welt vom 4. Januar zu lesen. »In einem ZDF-Interview … bilanzierte der CDU-Politiker [Wolfgang Schäuble, I. Z.]: Es sei gar nicht so schlimm mit Gauland und Co. im Bundestag!« Na dann, es erwarten uns glänzende Zeiten.