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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Ein ganz normaler Tag

Mor­gen­hel­lig­keit vor dem Fenster,

ver­trau­tes Licht. Sonnenaufgang.

Mit­tag wird es wer­den, Abend und

Nacht. Inschal­lah – so Gott will.

Der Win­ter wird kom­men, der Frühling.

Und dann? Wird die Erde wie­der grün?

Wie­sen, Bäu­me, Wei­zen­fel­der. Oder

wird sie bren­nen über­all, verbrennen

wie der blü­hen­de Irak, das rei­che Libyen

und der arme Jemen …

Auf dem Schreib­tisch Papie­re ordnen,

Gedan­ken ord­nen, um Wor­te für die

Unord­nung zu fin­den. Für das Zerstören

von Träu­men, Lebensräumen,

von Glück, Hoff­nung und Vertrauen.

Gibt es Wor­te für die Opfer?

Gegen die Täter, die Draht­zie­her, gegen

die Nutz­nie­ßer, gegen hirngewaschene

Schrei­ber­lin­ge und Mitläufer?

Ein ganz nor­ma­ler Tag, an dem ein

Krieg beginnt. Irgend­wo in der Welt.

Beginn der unend­li­chen Verheerung.

Söld­ner, die Krieg spielen.

Nein, sie bau­en kei­ne Brunnen.