Die Dübener Heide im östlichen Sachsen-Anhalt ist ein beliebtes Ausflugsgebiet. Eingebettet in die natürlichen Flusslandschaften von Elbe und Mulde befindet sich hier der größte Mischwald Mitteldeutschlands. Mit über 500 Kilometern ausgewiesenen Rad- und Wanderwegen durch eine Heidelandschaft sowie ausgedehnte Wald-,
Seen- und Moorgebiete bietet sie zahlreiche Möglichkeiten der Erholung und der sportlichen Betätigung. Darüber hinaus ist sie von den mitteldeutschen Städten Leipzig, Halle, Dessau, Torgau und Lutherstadt Wittenberg leicht erreichbar.
Die Dübener Heide beherbergt aber auch kleine idyllische Städtchen wie Bad Düben, Bad Schmiedeberg, Gräfenhainichen oder Kemberg, dazu zahlreiche kulturhistorische und architektonische Sehenswürdigkeiten. Einige Tagebauseen (z. B. der Bergwitzsee) laden außerdem zum Baden und Camping ein.
Die Kurstadt Bad Düben an der Mulde ist das Herzstück der Dübener Heide. Sie kann auf eine über 1000-jährige wechselvolle Geschichte zurückblicken. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 981. Bereits 1519 führte Martin Luther die Reformation in Düben ein; in der St. Nikolai Kirche verkündete er die »die neue evangelische Lehre«. Daher ist die Stadt heute die erste Station des Lutherwegs Sachsen.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich das kleine Ackerbürgerstädtchen zu einem Bade- und Kurort. 1846 wurde einer der ersten deutschen Bürgerparks errichtet, und 1915 nahm das Moorheilbad Düben seinen Betrieb auf, womit die Stadt den Status eines Kurortes erhielt. 1948 wurde Düben schließlich der Titel »Bad« verliehen. Noch heute ist es aufgrund der gesunden Luft und der abwechslungsreichen Landschaft eine beliebte Sommerfrische. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Düben jedoch immer wieder vom Hochwasser der Mulde heimgesucht – zuletzt 2002 und 2013.
Zentrum ist die historische Altstadt, die nach der Wende liebevoll saniert wurde. Auf dem Marktplatz laden viele kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants ein. Das an der Ostseite befindliche Rathaus wurde von 1718-1723 im Stile der Renaissance errichtet und vor einigen Jahren restauriert. Im Rathausturm unterhalb der Uhr amüsiert die Touristen ein besonderer Blickfang. Zur vollen Stunde erscheinen zwei Ziegenböckchen und schlagen zum Klang der Glocke die Köpfe gegeneinander.
Ein Stadtrundgang sollte auch in das Kurviertel mit dem Kurpark führen. Hier findet man neben der Kurklinik und dem Reha-Zentrum auch ein Museumsdorf und verschiedene Gaststätten. Außerdem befindet sich hier seit Anfang 2000 mit dem HEIDE SPA ein Kur- und Wellness-Zentrum mit einer attraktiven Bade- und Saunawelt.
Wahrzeichen und Namensgeber für die Stadt und die Region ist die alte, über 1000jährige Burg Düben. Erstmals wurde sie im Jahr 981 unter dem slawischen Namen Dibni erwähnt und diente der Überwachung und dem Schutz der alten Handelsstraße am Muldeübergang. Neben dem historischen Stadtkern ist die Burg die Hauptattraktion von Bad Düben. Im ehemaligen Wallgraben der Burg kann man eine vollständig erhalten gebliebene Bergschiffmühle aus dem Jahre 1907 bewundern. Im Burgmuseum befindet sich eine Ausstellung zur Stadtgeschichte von der Ur- und Frühzeit bis zum Jahre 1948. Darüber hinaus gibt sie einen interessanten Überblick in die durch den Menschen geprägte Kulturlandschaft der Dübener Heide.
Bekannt wurde die Burg Düben durch den legendären Rechtsstreit, der hier im Jahre 1533 zwischen Hans Kohlhase und dem Junker Günther von Zaschwitz verhandelt wurde. Nach dem Scheitern des Rechtsweges führte Kohlhase eine jahrelange Fehde gegen Sachsen. Schließlich wurde ihm 1540 in Berlin der Prozess gemacht; zum Tode verurteilt wurde er auf dem Rabenstein in der Nähe des Georgentores (heute Strausberger Platz) hingerichtet. Später verewigte der Dichter Heinrich von Kleist die Geschichte in seiner berühmten Novelle »Michael Kohlhaas«. Auch im Dreißigjährigen Krieg spielte die Burg Düben eine wichtige Rolle, und 1813 erteilte Napoleon von hier aus während eines dreitägigen Aufenthaltes die Befehle zum Aufmarsch seiner Truppen zur Völkerschlacht von Leipzig.