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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Duden-Redak­ti­on lernt das »Gen­dern« – Hoch­ver­ehr­te Duden-Redak­ti­on, da kam unser Bei­trag (in die­sem Heft) »Kom­man­do­ob­jekt Spra­che« wohl lei­der ein paar Tage zu spät. Sie, die Sie bis­lang dem Druck der all­zu Kor­rek­ten leid­lich stand­ge­hal­ten haben, zie­hen nun offen­bar in einen – sprach­lich nicht zu gewin­nen­den – Geschlech­ter­krieg: You too! Ab sofort sind Begrif­fe wie »Gästin« oder »Böse­wicht­in« kraft Ihrer Auto­ri­tät die korrekten(sic!) Bezeich­nun­gen für einen weib­li­chen Gast oder einen weib­li­chen Böse­wicht. Eine sprach­po­li­ti­sche Revo­lu­ti­on der beson­de­ren Art. Nie hät­ten wir für mög­lich gehal­ten, dass wir Sie, den Sie­gel­wah­rer der deut­schen Spra­che, gewis­ser­ma­ßen gegen­re­vo­lu­tio­när ein­mal über Sinn und Funk­ti­on der Gram­ma­tik wür­den auf­klä­ren müs­sen. Und das trau­en wir uns auch jetzt nicht wirk­lich, son­dern klei­den unse­re Ver­wir­rung statt­des­sen lie­ber in beschei­de­ne Fra­gen: Wenn der gram­ma­ti­sche »Genus« Mas­ku­li­num – oder sein (bezie­hungs­wei­se ihr?) Pen­dant Femi­ni­num – auf das bio­lo­gi­sche »Geschlecht« ver­weist, gehört das drit­te »Geschlecht«, das Neu­trum, dann nicht abge­schafft? Oder soll es Men­schen vor­be­hal­ten wer­den, die sich weder dem einen noch dem ande­ren Geschlecht zuge­hö­rig füh­len? Und ist die Bezeich­nung »der Mensch« fort­an nur noch für ein männ­li­ches Exem­plar die­ser Gat­tung gül­tig? Wo blei­ben da die Men­schin­nen? Und wie gehen wir in der Fol­ge mit dem Mond oder der Son­ne um? Ach, Fra­gen über Fra­gen – und wir wis­sen gar nicht mehr, ob wir Ihre Ant­wort tat­säch­lich hören wollen.

Staats­an­walt­schaft Bonn, Frie­den ja, aber … – Wer­te Anwalt­schaft, in zwei­fel­los ord­nungs­ge­mä­ßer Ver­rich­tung Ihrer Pflich­ten haben Sie dem obsti­na­ten Kriegs­geg­ner Ernst-Lud­wig Iskeni­us kürz­lich ein Buß­geld­be­scheid über 500 Euro zuge­stellt. Er hat­te (mit ande­ren) im Jahr 2019 das modern­ste mili­tä­ri­sche Gefechts- und Übungs­zen­trum (GÜZ) Euro­pas »wider­recht­lich« betre­ten, um u. a. gegen die völ­ker­rechts­wid­ri­gen Aus­lands­ein­sät­ze der Bun­des­wehr zu demon­strie­ren, die hier, inmit­ten eines Natur­schutz­ge­biets in der Hei­de, trai­niert wer­den. Es gibt dort eine eigens errich­te­te »Kampf­stadt Schnög­gers­burg« mit bis­her 500 Häu­sern, einer U-Bahn, einer Moschee, Kir­che, Rat­haus und Muse­um, einem künst­li­chen Fluss (in der sonst eher trocke­nen Hei­de­land­schaft), Flug­platz, Auto­bahn und leer­ste­hen­den Fabrik­ge­bäu­den. Auf dem Gelän­de, mili­tä­ri­sches Sperr­ge­biet, aber eigent­lich ja so etwas wie Volks­ei­gen­tum, dür­fen auch befreun­de­te Armeen trai­nie­ren. Auf all das haben die »fried­li­chen« Beset­zer hin­wei­sen wol­len und beka­men für die­sen zivi­len Unge­hor­sam nun die »gerech­te« Stra­fe. Die soll auch begli­chen wer­den, aber mög­lichst kol­lek­tiv. Wir rufen hier­mit um Unter­stüt­zung auf und bit­ten dar­um, einen klei­nen Euro-Betrag (nicht mehr als fünf Euro) zu über­wei­sen an die: Zen­tra­le Zahl­stel­le Justiz, BIC: MARKDEF1440, IBAN: DE 84 4400 0000 0041 0015 09, Kas­sen­zei­chen X100857985517X (bit­te nicht ver­ges­sen). Wei­te­re Infor­ma­tio­nen dazu fin­den sich auf http://www.offeneheide.de. Noch bes­ser, ver­ehr­te Staats­an­walt­schaft, wäre ein Erlass des Buß­gel­des. Um des lie­ben Frie­dens willen.