Annalena Baerbock: Schlecht gelaufen – Liebe Frau Baerbock, dass Sie und Ihr »Politprofi«-Team den Beginn des Wahlkampfes derart versemmelt haben, kann einem fast schon irgendwie leidtun. Es gibt aber auch wirklich »gemeine« Leute, die noch das kleinste Haar in der Suppe finden wollen – und geradezu »Kampagnen« gegen Sie führen. Dass Sie das überrascht hat, überrascht allerdings uns. Sie sind doch schon ein paar Tage in der politischen Arena, und Sie bewerben sich gerade um nichts Geringeres als die Kanzlerschaft. Und da erwarten Sie ein Softball-Spiel und gönnen sich kleine, lässliche Schummeleien? Na, sei’s drum. Schauen wir nach vorn! Noch ist ja nichts verloren.
Vielleicht können wir für ein wenig Entlastung sorgen. Wenn Ihnen weiterhin danach ist, irgendwo irgendwas abzuschreiben – nur zu! Wir bieten Ihnen den Ossietzky an. Viele unserer Autorinnen und Autoren sind – lesend, schreibend, marschierend – in der Friedensbewegung aktiv. Schreiben Sie bei uns ab, liebe Frau Baerbock. Wir bestehen in keiner Weise darauf, dass Sie uns als Quelle nennen. Niemand nähme Ihnen hier »Plagiate« übel. Im Gegenteil, wir würden uns freuen, wenn Sie endlich mal – und sei es mit unseren Worten – für eine friedliche Welt eintreten, für Abrüstung, gegen Aufrüstung, für Entspannung, gegen die Bombe – und Ihre Partei damit zu ihren friedenspolitischen Wurzeln zurückführten. Wir bitten geradezu darum. Sollten Sie hingegen bei Ihrem Kurs bleiben, auf die übliche Art und Weise als »regierungsfähig« und gerade nicht als »Alternative« angesehen werden zu wollen, wissen wir auch beim besten Willen keinen Grund, warum Sie jemand den »Originalen« vorziehen sollte.