Vom Widerstand und seinen Formen (1933 bis 1945); Heidi Beutin / Hans-Ernst Böttcher / Uwe Polkaehn (Hrsg.)
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1. Auflage 2020,
Während einer Epoche, in welcher die Demokratie nicht mehr besteht, weil antidemokratische Kräfte sie vernichteten, und eine Diktatur die gesamte Gesellschaft beherrscht, muß der Widerstand sich gegen diese richten, um ihr die Grundlage zu entziehen. Das war die Zielstellung des Widerstands aus der Arbeiterbewegung, aus den Kreisen des Militärs, aus den akademischen Kreisen (z. B. Geschwister Scholl).
In einer vorhandenen Demokratie richtet sich der Widerstand demokratischer Kräfte – demokratischer Parteien und Initiativen, Gewerkschaften und demokratischer Verbände der Zivilgesellschaft – gegen die Gegner der Demokratie, die, gestützt auf ihre Propaganda, bevorzugt mit dem Mittel der Gewalt die Demokratie gefährden. Es gilt also, die Grundlage der Demokratie zu sichern, sie wetterfest zu machen. Es ist nicht zufällig, daß der zentrale Artikel des Grundgesetzes (Art. 20) im Falle der Gefahr zum Widerstand aufruft: »Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.« (Absatz 4)