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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Einem Nestbeschmutzer zum Gedenken; Kurt Nelhiebel (Conrad Taler)

ISBN: 978-3-944545-12-7

10,00  inkl. MwSt.

Tex­te zum 50. Todes­tag von Fritz Bauer,
1. Auf­la­ge 2018Als Sohn deut­scher Eltern 1927 in Nord­böh­men gebo­ren ver­öf­fent­lich­te Kurt Nel­hie­bel 1959 in der Frank­fur­ter anti­fa­schi­sti­schen Wochen­zei­tung »Die Tat« einen Arti­kel über die Nazi­ver­gan­gen­heit des Bun­des­ver­trie­be­nen­mi­ni­sters Theo­dor Ober­län­der (CDU) und löste damit eine Lawi­ne aus, die den Mini­ster zum Rück­tritt zwang. 1964 erin­ner­te er im »Israe­li­ti­schen Wochen­blatt für die Schweiz« dar­an, dass der soeben mit dem Gro­ßen Bun­des­ver­dienst­kreuz geehr­te stell­ver­tre­ten­de Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­de der Ruhr­che­mie AG, Hein­rich Büte­fisch, 1948 wegen Betei­li­gung an Ver­bre­chen in Ausch­witz zu sechs Jah­ren Gefäng­nis ver­ur­teilt wor­den ist. Büte­fisch muss­te den Orden noch am sel­ben Tag zurück­ge­ben. 2010 kri­ti­sier­te Kurt Nel­hie­bel in der »Zeit­schrift für Geschichts­wis­sen­schaft« die geschichts­re­vi­sio­ni­sti­sche Aus­rich­tung der Stif­tung Flucht, Ver­trei­bung, Ver­söh­nung durch den Grün­dungs­di­rek­tor Man­fred Kit­tel. Vier Jah­re danach wur­de Kit­tel mit sofor­ti­ger Wir­kung von sei­nem Posten ent­bun­den. 2014 pran­ger­te er in der Ber­li­ner Zei­tung »Tages­spie­gel« den Umgang des Fritz Bau­er Insti­tuts mit sei­nem Namens­ge­ber an; vier Mona­te spä­ter nahm der ver­ant­wort­li­che Direk­tor Rapha­el Gross sei­nen Hut. 2014 erhielt Kurt Nel­hie­bel den Kul­tur- und Frie­dens­preis der Vil­la Ichon in Bre­men. 2018 wur­de ihm in Wür­di­gung sei­ner Ver­dien­ste um die Auf­ar­bei­tung der jüng­sten Geschich­te Deutsch­lands sowie um Ver­söh­nung und Völ­ker­ver­stän­di­gung das Bun­des­ver­dienst­kreuz verliehen.