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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Zuschriften an die Lokalpresse

Schon wie­der lan­de­te ein Jahr schnel­ler als gefühlt auf dem histo­ri­schen Müll­hau­fen und mach­te einem neu­en Kata­stro­phen­zeit­raum Platz. Etwas ande­res kann man sich nach über zwei Coro­na­jah­ren auch kaum noch vor­stel­len. Die Pan­de­mie lässt kei­ne Ent­schleu­ni­gung erken­nen, die inter­na­tio­na­le Lage wird von einer neu­en Zuspit­zung der Kriegs­ge­fahr geprägt, Brand­stif­tun­gen, Hoch­was­ser, Geld­au­to­ma­ten­crashs, Enkel-Tricks, Mes­ser­ste­che­rei­en und ande­re Ori­gi­na­li­tä­ten »berei­chern« die Medi­en, und man atmet auf, wenn man mal etwas über unver­fäng­li­che­re The­men erfährt. So erging es mir, als mir bei einem kur­zen Jah­res­end­auf­ent­halt im stür­mi­schen Brocken­ho­tel die Volks­stim­me vom 31.12.21 in die Hän­de fiel. Da berich­te­te »Die Sei­te Drei« über eine moder­ne Harz­he­xe aus Gern­ro­de, die offen­sicht­lich eine alte regio­na­le Tra­di­ti­on auf­greift und »mit ihrem zwei­ten Gesicht« Ant­wort auf alle Fra­gen von der höch­sten Poli­tik bis in die tief­sten mensch­li­chen Abgrün­de gibt. Täg­lich emp­fängt sie in ihrem »Hexen­haus« gespann­te Kli­en­ten, und um den ran­ken Hals trägt Corin­na Mertsch ein »Hexen­amu­lett mit blut­ro­tem Dolch«. Auf der­sel­ben Sei­te wird unter der Über­schrift »Ein­ge­wei­de­schau, Vogel­flug und Wahr­sa­ge­au­to­ma­ten« über die Histo­rie der Weis­sa­gung schwa­dro­niert und dar­ge­stellt, woher man­che Kir­chen­vä­ter und Poli­ti­ker offen­sicht­lich ihre Hand­lungs­ori­en­tie­run­gen bezie­hen. Aber bereits Kai­ser und Hof­schran­zen lie­ßen sich bei ihren Ent­schei­dun­gen von fest­an­ge­stell­ten Astro­lo­gen bera­ten. Da bleibt nur der from­me Wunsch, dass sich die im Herbst 21 neu­ge­wähl­ten Bun­des­po­li­ti­ker weni­ger auf Kaf­fee­satz und Wahr­sa­ger und mehr auf die Rea­li­tä­ten sowie viel­leicht auch ein wenig auf ihre Bauch­ver­nunft ori­en­tie­ren. Gott­hülf Schüt­ze (83), Pen­sio­när und Hob­by-Hell­se­her, 64753 Wünschbach

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Also, nun reichts mir aber end­lich mit den selbst­ge­fäl­li­gen Pre­dig­ten der katho­li­schen Wür­den­trä­ger über die Sit­ten­ver­feh­lun­gen ihrer Amts­brü­der! Dage­gen sind ja die Schwei­ge­ver­pflich­tun­gen der Medi­zi­ner offen zugäng­li­che Geheim­ak­ten! Und wenn dann einer der zustän­di­gen Bischö­fe zufäl­lig Marx heißt, wird die Sache noch bri­san­ter! Na gut, für den Zufall der Namens­gleich­heit kann weder der eine Marx noch der ande­re. Der älte­re konn­te ja nicht wis­sen, in wel­chen Zusam­men­hang 150 Jah­re spä­ter sein Name gera­ten wird! Und ein Kind von Trau­rig­keit war er auch nicht gera­de, der Karl Marx, das wuss­ten nicht nur Jen­ny von West­pha­len und Len­chen Demuth … Lale Anders­rum (62), Prak­ti­kan­tin, 25832 Kotzenbüll