Ohne unsere Medien würden wir von sensationellen Erkenntnissen der Medizin erst viel später oder überhaupt nichts erfahren. Deshalb bedanke ich mich beim Berliner Kurier, der am 23. November darüber berichtete, dass ein Patient auf eine Körpertemperatur von 10 bis 15 Grad heruntergekühlt wurde, wodurch die Zeit für operative Eingriffe zur Lebensrettung verlängert werden kann. Das Blut des Patienten wird zwischenzeitlich aus dem Körper gepumpt und durch eine Kochsalzlösung ersetzt, was »die Gehirnaktivität fast zum Erliegen« bringt und »den Abbauprozess der Zellen im Gehirn verlangsamt«. Nach dem Eingriff wird »der Operierte aufgewärmt und sein Herz wieder zum Schlagen gebracht«. Ärzte der USA-Universität Maryland haben ein solches Vorgehen »bei mindestens einem Menschen« bereits praktiziert, und man darf davon ausgehen, dass noch mindestens ein zweiter Versuch mit der »Konservierungs- und Wiederbelebungstechnik« folgen werde. Ich gehe davon aus, dass die Berichterstattung über diese bahnbrechende Methode erst am Anfang steht, und erwarte wissenschaftliche Antworten auf folgende Fragen: Bei welchen Diagnosen empfiehlt sich das beschriebene Vorgehen? Ist die »Konservierungs- und Wiederbelebungspraxis« auch auf andere Länder übertragbar? Muss der Terminus des »Scheintods« durch die Medizin neu definiert werden? Könnte man auch Politiker der Prozedur unterziehen, um den Abbauprozess der Zellen im Gehirn zu verlangsamen? Wie verhalten sich die gesetzlichen Krankenkassen zu den entstehenden Kosten? – Nathan-Balthasar Nimmersatt (92), Logistiker i. R., 56244 Ewighausen