Ich bin immer wieder froh, wenn Tageszeitungen nach den täglichen Schreckensmeldungen über Kriege, Terror und Katastrophen auch über »kleine Dinge« berichten, die das schroffe Leben etwas entspannen können. So fand die Familie Nowak aus Reinickendorf laut Berliner Kurier vom 17. Oktober an einem Waldrand bei Grünau ungewöhnlich große essbare Steinpilze, die Mutti Beata noch schnell in den Händen ihrer Tochter fotografierte, bevor sie den Fund mit Gewürzen und Petersilie der heimischen Bratpfanne anvertraute. Solche Nachrichten sind für das Wohlbefinden nicht weniger wichtig als die Hinweise auf internationale Daten, zum Beispiel den »Tag des Händewaschens«, auf den der rbb hinwies. Nun frage ich mich und die Medien anhand dieses Beispiels, ob beides nicht miteinander koordiniert werden könnte. Der Pilzfund hätte dann gut mit dem »Tag des Händewaschens« verbunden werden können, der am Vortag weltweit begangen wurde, und die Gaumenfreude wäre durch sanitäre Mindestanforderungen bereichert worden. Ich wiederhole deshalb meinen Vorschlag, eine Liste aller Gedenk- und Mahntage zu veröffentlichen, damit mittels der Medien ein noch höherer Effekt für Tagesmeldungen erzielt werden kann. – Wilhelmine Wichtig (69), Lehrerin i. R., 13469 Berlin-Waidmannslust