Seit über einer Woche erhitzt das Thüringer Wahlchaos die freiheitlich-demokratischen Gemüter rund um den Rennsteig und in den bundesrepublikanischen Nachbargemeinden. Amtsinhaber ziehen ihre Zusagen von selbst zurück oder werden von höchster Stelle aus zurückgepfiffen. Der CDU-Chefin-Amtsverzicht von Annegret Kramp-Karrenbauer, der Hertha-Trainer-Rücktritt von Jürgen Klinsmann, der Amtsverzicht von Marx – nein, der Kardinal ist gemeint –, die Scheidung der 12-Tage-Ehe von Pamela Anderson und die Abberufung des Ostbeauftragten Christian Hirte haben bewirkt, dass man vom USA-Präsidenten trotz seines Verfahrens dieser Tage so wenig gehört hat wie lange nicht. Nicht einmal die ungestüme Wetternixe Sabine konnte mit ihrem mehrtägigen Orkan die Personaldebatten kippen – es sei denn, durch stornierte Flug- und Bahnverbindungen zu den Krisensitzungen in Berlin und Erfurt. Da freut man sich über jede Idee, die vom Personalchaos ablenkt, seien es nun die Karnevalsreden der Politiker oder die selbstbewusste Einbürgerung von Wildschweinen und Füchsen in die Großstädte. Jetzt hat die Berliner Woche (12.2.20) den erbitterten Streit um die Ein- und Zwei-Cent-Münzen aufgegriffen und die Leser befragt, ob sie abgeschafft werden sollen oder nicht. Das Resultat: 45 Prozent waren dagegen, 55 Prozent votierten dafür. Ich finde, so einfach kann man sich das nicht machen. Deshalb interessiert mich, wie sich die Stimmen auf die Parteien verteilen, inwieweit sich die Befragungsresultate regional voneinander unterscheiden, ob geschlechtsspezifische Besonderheiten feststellbar sind, ob die Recherche auch digital erfolgte und ob Fortsetzungen vorgesehen sind. Der Gründlichkeit halber frage ich auch an, ob zur Ja/Nein-Alternative eventuell weitere Varianten vorgesehen sind. Zum Beispiel könnte man zur Entlastung der Geldbeutel und Rollatoren der Senioren anstelle der Ein-Cent- und Zwei-Cent-Münzen zur Prägung von Drei-Cent-Münzen übergehen. – Adalbert Aufrecht (64), Pensionär, 35516 Münzenberg