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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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»Zeitenwende« an den Hochschulen

Dass Ras­sis­mus und Anti­se­mi­tis­mus Gefah­ren nicht nur für Jüdin­nen und Juden dar­stel­len, son­dern für alle in jeder sich demo­kra­tisch ver­ste­hen­den Gesell­schaft, dürf­te klar sein. Gern wird ver­sucht, anti­se­mi­ti­schen und anti­mus­li­mi­schen Ras­sis­mus gegen­ein­an­der aus­zu­spie­len. Dabei soll­te doch ein­seh­bar sein, dass es nicht aus­rei­chend ist, über die Schrecken des Gaza-Krie­ges zu spre­chen, ohne die Hamas-Angrif­fe vom 7. Okto­ber 2023 zu erwäh­nen. Es ist aller­dings auch nicht aus­rei­chend, die Hamas-Angrif­fe vom 7. Okto­ber 2023 und welt­wei­ten Anti­se­mi­tis­mus zu bekla­gen, ohne das völ­ker­rechts­wid­ri­ge Besat­zungs­re­gime Isra­els, die Blocka­de-Poli­tik, den Gaza-Krieg bzw. sei­ne tau­sen­den Opfer und die jah­re­lan­gen För­de­rer der Hamas zu benen­nen. Wenn die jüdi­schen Sied­ler den palä­sti­nen­si­schen Bau­ern Land weg­neh­men, so tun sie das erst­mal nicht aus anti­mus­li­mi­schem Ras­sis­mus, son­dern aus zio­ni­sti­schem Natio­na­lis­mus. Wenn die Palä­sti­nen­ser dage­gen gewalt­frei oder gewalt­voll auf­be­geh­ren, so tun sie das erst­mal nicht aus Anti­se­mi­tis­mus, son­dern aus Anti­zio­nis­mus bzw. weil sie schlicht nicht bestoh­len und von ihrem Land ver­trie­ben wer­den wol­len. Das Völ­ker­recht kennt das Recht auf (Selbst-)Verteidigung der Besetz­ten, aber nicht das Recht auf (Selbst-)Verteidigung der Besatzer.

Dass zugleich eine bestimm­te Form der undif­fe­ren­zier­ten Anti­se­mi­tis­mus­kri­tik oder bes­ser: des Anti­se­mi­tis­mus-Vor­wurfs seit eini­gen Jah­ren von kon­ser­va­ti­ven und (neu-)rechten bis (pseudo-)linken Ideo­lo­gen als Dif­fa­mie­rung, Ruf­mord und regel­rech­tes Herr­schafts­in­stru­ment vor­zugs­wei­se gegen Lin­ke (und dar­un­ter auch noch beson­ders häu­fig gegen Lin­ke jüdi­scher Her­kunft) ein­ge­setzt wird, kann seit eini­ger Zeit eben­falls viel­fach nach­ge­wie­sen wer­den (vgl. z. B. Wolf­gang Gehr­ke: Ruf­mord. Die Anti­se­mi­tis­mus-Kam­pa­gne gegen links, Papy­Ros­sa, Köln 2015). Auch der Doku­men­tar­film »Zeit der Ver­leum­der« (2021) von Dror Day­an und Susann Witt-Stahl bie­tet vie­le anschau­li­che Bei­spie­le nicht nur aus Deutsch­land und zugleich wich­ti­ge Ana­ly­sen über die Herr­schafts­funk­ti­on der Dif­fa­mie­rungs­ideo­lo­gie. Angrif­fe auf renom­mier­te Sozi­al­wis­sen­schaft­le­rin­nen wie Judith But­ler, Nan­cy Fra­ser und vie­le ande­re Intel­lek­tu­el­le sind in den letz­ten Jah­ren eben­falls immer gehäuf­ter auf­ge­tre­ten. Sehr christ­li­che bis evan­ge­li­ka­le Anti­se­mi­tis­mus-Beauf­trag­te (wie Felix Klein oder Uwe Becker) dif­fa­mie­ren regel­mä­ßig seit Jah­ren Men­schen wie Mos­he Zucker­mann, die Ausch­witz-Über­le­ben­de Esther Beja­ra­no, Fra­ser, Masha Gessen, But­ler usw. in die­sem Sin­ne gemein­sam mit anti­deut­schen Ideo­lo­gen wie Samu­el Salz­born, Mat­thi­as Künt­zel, Heinz Gess, Alex Feu­er­herdt, Jungle World u. a. sowie Anet­ta Kaha­ne und der halb-staat­li­chen »NGO« Ama­deo Anto­nio Stif­tung. Damit ver­bun­den sind fast immer min­de­stens Raum­ver­bo­te und Druck auf öffent­li­che Ein­rich­tun­gen. Wie schon wäh­rend der Coro­na-Zeit ein­ge­übt, geht es dabei fast nie um öffent­li­chen Streit der kon­tro­ver­sen Argu­men­te, son­dern immer wie­der nur um das Canceln.

Durch die­se ver­schie­de­nen Dif­fa­mie­rungs­kam­pa­gnen wird der Begriff des Anti­se­mi­tis­mus regel­recht infla­tio­niert, dar­über ent­leert und in sei­ner wich­ti­gen kri­ti­schen Sub­stanz zer­stört. Dem Kampf gegen Anti­se­mi­tis­mus wird somit ein Bären­dienst erwiesen.

Der bspw. für die Aus­la­dung bzw. Aus­gren­zung Nan­cy Fra­sers ver­ant­wort­li­che Prä­si­dent der Uni­ver­si­tät zu Köln, Prof. Joy­bra­to Muk­her­jee, ist bereits als DAAD-Prä­si­dent dafür bekannt gewe­sen, im Auf­trag des Aus­wär­ti­gen Amtes den aka­de­mi­schen Boy­kott jeg­li­cher wis­sen­schaft­li­chen Kon­tak­te mit rus­si­schen Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, Hoch­schu­len und Insti­tu­ten seit Ende Febru­ar 2022 durch­zu­set­zen. Stolz berich­tet er: »Die Wis­sen­schafts­sank­tio­nen gegen Russ­land waren und sind rich­tig, alle Ver­bin­dun­gen auf insti­tu­tio­nel­ler Ebe­ne nach Russ­land wur­den gekappt« (Frank­fur­ter Rund­schau v. 5.9.2022). Seit­dem herrscht qua­si »BDS« (Boy­cott, Des­in­vest­ment, Sanc­tions) gegen Russ­land und alles Rus­si­sche welt­weit: Kul­tur, Wis­sen­schaft, Sport usw. Mer­ke: »BDS« gegen »Putins Russ­land« ist »demo­kra­tisch« und »nor­mal« – »BDS« gegen »Netan­ja­hus Isra­el« ist »anti­se­mi­tisch«. So ein­fach geht das.

All das galt und gilt – wie gesagt – schon lan­ge vor den Hamas-Angrif­fen vom 7. Okto­ber 2023 und den israe­li­schen Bom­bar­de­ments des Gaza-Strei­fens sowie den noch ver­schärf­ten Repres­sio­nen und Tötun­gen in den völ­ker­rechts­wid­rig besetz­ten Gebie­ten des West­jor­dan­lands. Umso schwä­cher die argu­men­ta­ti­ve Kraft der Ver­tre­ter von Nato-Nar­ra­ti­ven ist, desto schär­fer sind ihre repres­si­ven Ver­su­che. Bekannt­lich treibt die media­le und poli­ti­sche Het­ze gegen pro-palä­sti­nen­si­sche Student(inn)en und gegen gesprächs­be­rei­te Wissenschaftler/​innen bis hin zu Ein­schrän­kun­gen der Wis­sen­schafts­frei­heit mal wie­der ori­gi­nel­le Blü­ten. Ein deut­scher Wis­sen­schaft­ler wie Her­fried Mün­k­ler for­dert gemein­sam mit CDU-Poli­ti­kern öffent­lich, vor dem Krieg nach Deutsch­land geflüch­te­te jun­ge ukrai­ni­sche Män­ner in den fast siche­ren Tod zu trei­ben, und eine Wis­sen­schafts­mi­ni­ste­rin ver­langt – main­stream-medi­al befeu­ert – die Kriegs­tüch­tig­keit der deut­schen Wis­sen­schaft: »Die Zei­ten­wen­de zwingt auch die Wis­sen­schaft zu stra­te­gi­schem Den­ken in Sicher­heits­fra­gen« (Bet­ti­na Stark-Watz­in­ger in: FAZ v. 21.08.2023) So genann­te Zivil­klau­seln der Hoch­schu­len kön­nen seit der »Zei­ten­wen­de« dabei nur stö­ren. Für unbot­mä­ßi­ge Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler erwägt man im Bun­des­wis­sen­schafts­mi­ni­ste­ri­um – ver­fas­sungs­wid­rig – straf-, dienst- und för­der­recht­li­che Repres­sio­nen, und die Hetz-Pres­se aus dem Hau­se Sprin­ger bezeich­net die ver­un­glimpf­ten Dozent(inn)en der Ein­fach­heit hal­ber schlicht als »Juden­has­ser«.

Um zu »bewei­sen«, dass Stark-Watz­in­ger Recht habe und die Hoch­schu­len angeb­lich ein Hort des Anti­se­mi­tis­mus sei­en, haben sich nun diver­se Medi­en die inter­na­tio­nal renom­mier­te Kind­heits­wis­sen­schaft­le­rin Prof. Dr. Doris Büh­ler-Nie­der­ber­ger als Ziel aus­er­ko­ren. Sie setzt sich seit Jahr­zehn­ten in For­schung und Leh­re für die Umset­zung der UN-Kin­der­rechts­kon­ven­ti­on welt­weit ein. Gemein­sam mit dem renom­mier­ten Kind­heits­wis­sen­schaft­ler Prof. Dr. Man­fred Lie­bel hat sie u. a. einen Auf­satz zum The­ma »Kin­der­rech­te und Gaza-Krieg« ins Deut­sche über­setzt. Gemein­sam mit eini­gen wei­te­ren Teilnehmer(inne)n hat sie ein wich­ti­ges Nach­wort ver­fasst, das als Appell an alle Wissenschaftler/​innen welt­weit ver­stan­den wer­den darf. Um nur eine Zahl aus­zu­wäh­len: Die allein schon in den ersten Mona­ten auf Gaza abge­wor­fe­ne Spreng­kraft ent­spricht in etwa zwei Atombomben.

Was ist nun das ihr zu Last geleg­te »Ver­bre­chen«? Sie hat den Bei­trag einer eng­li­schen Wis­sen­schaft­le­rin wei­ter­ge­lei­tet, die von »Geno­zid in Gaza« spricht. Damit habe sie, so der Vor­wurf in der Jüdi­schen All­ge­mei­nen vom 17.6.2024, der BILD vom 17.6.2024 und der B.Z. vom 17. Juni 2024, sich als »Anti­se­mi­tin« und als Ver­brei­te­rin von »Hamas-Ter­ror-Pro­pa­gan­da« ent­puppt. Wört­lich heißt es in der Jüdi­schen All­ge­mei­nen über Büh­ler-Nie­der­ber­gers »Ver­ge­hen«: »Sie publi­zier­te am Wochen­en­de einen vor einer Woche hoch­ge­la­de­nen Post einer Lon­do­ner Pro­fes­so­rin namens Han­na Kienz­ler. Dar­in heißt es, in der bri­ti­schen Haupt­stadt hät­ten 200.000 Men­schen ›ein Ende von Isra­els Geno­zid in Gaza‹ gefor­dert. Isra­el ver­übt aller­dings gar kei­nen Geno­zid, son­dern kämpft in Gaza gegen den palä­sti­nen­si­schen Ter­ror, um sei­ne Bevöl­ke­rung zu schüt­zen.« Und wer das infra­ge­stellt oder einen sol­chen Bei­trag wei­ter­lei­tet, ist min­de­stens »Anti­se­mit«, wenn nicht »Hamas-Pro­pa­gan­dist«. So ein­fach geht die Diffamierungs-Logik.

Noch ein­mal: Zei­tun­gen, die den Hamas-Ter­ror vom 7. Okto­ber 2023 als »geno­zi­dal« bezeich­nen, leug­nen den seit über 8 Mona­ten von israe­li­schen Poli­ti­kern und Mili­tärs expli­zit und impli­zit aus­ge­ru­fe­nen, akten­kun­di­gen sowie anhand sei­ner zivi­len Opfer nach­ge­wie­se­nen Geno­zid im Gaza­strei­fen, zu dem der Inter­na­tio­na­le Gerichts­hof und der Inter­na­tio­na­le Straf­ge­richts­hof ermit­teln. In die­sem Zusam­men­hang ist es nicht uner­heb­lich, dass der israe­li­sche Pre­mier­mi­ni­ster den Anklä­ger des Inter­na­tio­na­len Straf­ge­richts­ho­fes als einen »der gro­ßen Anti­se­mi­ten der Moder­ne« (ZEIT.de v. 21.5.2024) bezeich­net hat, wäh­rend der israe­li­sche UN-Bot­schaf­ter mit sei­ner David­stern-Akti­on und sei­nem Schred­dern der UN-Char­ta die gesam­te UN-Gene­ral­ver­samm­lung aller Staa­ten als Hau­fen von Juden­has­sern hin­ge­stellt hat. Bei­de, Netan­ja­hu und der israe­li­sche UN-Bot­schaf­ter betrei­ben NS- und Holocaust-Verharmlosung.

Die Gaza-Geno­zid-Leug­ner der Zei­tun­gen B.Z., BILD und Jüdi­sche All­ge­mei­ne ver­leum­den also eine Kind­heits­wis­sen­schaft­le­rin, die einen Bei­trag über (Demos gegen) Kriegs­ver­bre­chen in Gaza wei­ter­lei­tet, schon des­halb als »Anti­se­mi­tin« und als Ver­brei­te­rin von »Hamas-Ter­ror-Pro­pa­gan­da«, weil der von ihr wei­ter­ge­lei­te­te Arti­kel von »Geno­zid in Gaza« han­delt. Das reicht den betref­fen­den Redak­teu­ren offen­bar bereits für ihre Dif­fa­mie­rung. Dies bedeu­tet, dass die Geno­zid-Ermitt­lun­gen des Inter­na­tio­na­len Gerichts­ho­fes und des Inter­na­tio­na­len Straf­ge­richts­ho­fes zum Gaza-Krieg auf »Ter­ror-Pro­pa­gan­da« fußen bzw. sel­bi­ge ver­brei­ten. Ein Vor­wurf, der im Lich­te der fast nur auf israe­li­schen Quel­len basie­ren­den Ankla­ge­ak­ten als eini­ger­ma­ßen ver­we­gen ange­se­hen wer­den kann.

Als näch­stes ver­ur­tei­len die betref­fen­den Jour­na­li­sten die Wis­sen­schaft­le­rin als »anti­se­mi­tisch«, weil sie sich von einem Post einer ande­ren Per­son, die an ande­rer Stel­le vom Zio­nis­mus als »Krebs­ge­schwür« spricht, angeb­lich nicht expli­zit distan­ziert habe (was nach­weis­lich falsch ist, da sie sich noch am sel­ben Tag davon und von anti­se­mi­ti­schen Posi­tio­nen expli­zit distan­ziert hat­te, was die betref­fen­den Jour­na­li­sten wider bes­se­res Wis­sen unter­schla­gen). Außer­dem habe sie der For­mel »From the River to the Sea« zuge­stimmt (eine umstrit­te­ne Paro­le, die von Palä­sti­nen­sern und vom rech­ten Likud in dia­me­tral ent­ge­gen­ge­setz­ter Wei­se seit den 1970er Jah­ren ver­tre­ten wird. Der Ver­fas­ser des sog. Anti-Anti­se­mi­tis­mus-Auf­rufs an deut­schen Hoch­schu­len, Ste­phan Lie­big, ver­tritt die­se The­se bei­spiels­wei­se im groß-israe­li­schen Sin­ne und mit völ­ker­rechts­wid­ri­ger Leug­nung des palä­sti­nen­si­schen Exi­stenz­rechts zwi­schen Jor­dan und Mit­tel­meer (vgl. jW v. 4.7.2024). In die­sem Den­ken ist dann wahr­schein­lich jeder Anhän­ger einer Zwei-Staa­ten-Lösung auch ein Antisemit.

Das »Delikt« der Pro­fes­so­rin besteht somit weit­ge­hend in ihrer »Kon­takt­schuld«. Da wir in einem Rechts­staat leben, muss dies wohl noch ein­mal wie­der­holt wer­den: Die dif­fa­mie­ren­den Zei­tun­gen kön­nen der Kind­heits­wis­sen­schaft­le­rin offen­bar kei­ne ein­zi­ge anti­se­mi­ti­sche Äuße­rung oder »Hamas-Pro­pa­gan­da« nachweisen.

Die von ver­schie­den­sten israe­li­schen Medi­en, Mini­stern, Mili­tärs und dem Staats­prä­si­den­ten Her­zog selbst geäu­ßer­ten geno­zi­da­len For­de­run­gen kann hin­ge­gen jeder nach­le­sen. Mot­to: »In Gaza gibt es kei­ne Unschul­di­gen an den Anschlä­gen vom 7. Okto­ber!« (vgl. S. 60ff. der süd­afri­ka­ni­schen Ankla­ge­schrift vor dem Inter­na­tio­na­len Gerichts­hof gegen Isra­el wegen des Ver­dachts des Völ­ker­mords). Auch die hun­dert­tau­sen­den unter Fünf­jäh­ri­gen, auch die eine Mil­li­on Min­der­jäh­ri­ger ohne Hamas-Mit­tä­ter­schaft; alle sei­en in der geno­zi­da­len Logik schul­dig und ent­spre­chend zu »behan­deln«.

Die Leug­nung der absicht­lich und des­halb geno­zi­dal her­bei­ge­führ­ten Kol­lek­tiv­be­stra­fung aller Bewohner/​innen des Gaza-Strei­fens für die Angrif­fe vom 7. Okto­ber 2023 seit dem 9. Okto­ber 2023 mit tag­täg­li­chem Hun­ger, Durst, Was­ser- und Medi­ka­men­ten­man­gel, mit Bom­ben und Rake­ten, mit Tod und Mas­sen­ver­trei­bung (auch der hun­dert­tau­sen­den Klein­kin­der), die Leug­nung die­ser geno­zi­da­len Pra­xis erscheint für die dif­fa­mie­ren­den Jour­na­li­sten im Ver­gleich zu dem angeb­li­chen »Hamas-Pro­pa­gan­da-Begriff« des »Geno­zids in Gaza« durch die ange­grif­fe­ne Wis­sen­schaft­le­rin abso­lut unbedenklich.

Zugleich gefähr­det der media­le, poli­ti­sche und wis­sen­schaft­li­che Main­stream-Umgang mit dem Nah­ost­kon­flikt buch­stäb­lich auch jüdi­sches Leben, wie Dave Bran­eck in der Zeit­schrift Jacobin.de vom 13. Novem­ber 2023 schreibt: »Poli­tik und Medi­en erwei­sen Jüdin­nen und Juden einen Bären­dienst, indem sie sie mit Isra­els Regie­rung gleich­set­zen, jüdi­sche Stim­men für den Frie­den unter­drücken und Frem­den­feind­lich­keit und Abschie­bun­gen als Lösungs­an­satz für Anti­se­mi­tis­mus verfolgen.«