Der Kalender steuert auf den kürzesten Tag des Jahres zu, auf den 21. Dezember. Wintersonnenwende. Die Sonne steht an ihrem tiefsten Punkt für die Nordhalbkugel und damit die wenigsten Stunden über dem Horizont. Das längste Dunkel naht. Winteranfang.
Winter Is Coming.
Ein inzwischen legendärer Spruch, den alle kennen, die »Das Lied von Eis und Feuer«, so der deutsche Titel, des US-amerikanischen Schriftstellers George R. R. Martin, gelesen oder die Fantasy-Serie »Game of Thrones« (GoT) des US-amerikanischen Kabelsenders HBO gesehen haben. Es ist der wohl bekannteste Haus-Spruch aller Adelsgeschlechter in GoT, das Motto des Hauses Stark. In der Bedeutung der Worte sind sich die Interpreten weitgehend einig: »Man muss immer auf der Hut sein, immer wachsam, darf sich niemals zurücklehnen und sollte sich darüber bewusst sein, was kommen kann. Man sollte immer vorsichtig sein, alle Möglichkeiten im Blick haben und sich nicht betrügen lassen.« (Zitat aus dem Online-Magazin GIGA)
Winter Is Coming.
Bei der FAZ klingt das so: »Der Winter der Pandemie kommt erst noch.« (Kommentar Jürg Altweg, 28. Oktober)
Joe Biden, der künftige Präsident der USA, weiterhin verwickelt in das GoT mit seinem Vorgänger, prophezeite am 9. November laut Agenturmeldungen: »Uns steht immer noch ein sehr dunkler Winter bevor.«
Und Kanzlerin Angela Merkel orakelte am 29. Oktober: »Der Winter wird schwer, vier lange schwere Monate. Aber er wird enden.«
Ob es dann, wenn er endet, gut wird? Für Deutschland? Für ihre Partei, die tief verstrickt ist im eigenen Game of Thrones, im Diadochenkampf um Parteivorsitz- und Kanzlerkandidatur? Die Zeiten sind durcheinander, auch die Jahreszeiten: Vielleicht folgt gar auf den Dezember schon der Merz?
Winter Is Coming.
Man muss immer auf der Hut sein.