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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Wien

Ich stei­ge­re mich! Brauch­te ich bei Richard Schu­berth (»Rück­kehr des Dschun­gels«, Ossietzky 24/​2024) immer­hin 254 Sei­ten, um zu erken­nen, dass ich mir, wenn ich jetzt auf­hö­re, 216 Sei­ten erspa­ren kann, wobei ich zuge­be, dass nicht jede Sei­te ver­lo­ren war; so lese ich bei Richard Cockett: »Stadt der Ideen. Als Wien die moder­ne Welt erfand« nur 20 Sei­ten, damit ich mir 412 Sei­ten erspa­re. Ger­ne hät­te ich noch über­prüft, ob die­se Ein­spa­rung im Sin­ne des Endes des drit­ten Teils des Buches ist, der sich mit der Öster­rei­chi­schen Schu­le der Natio­nal­öko­no­mie beschäf­tigt. Schät­ze, der Grenz­nut­zen geht hier gegen Null, aber das ist ja all­ge­mein bekannt.

Karl Kraus ist ihm zu wie­ne­risch, also zu lokal, als dass der Autor als Jour­na­list es mit ihm auf­neh­men könn­te, womit klar ist, dass es nicht um Erkennt­nis geht, son­dern um ein dickes Buch, das der Tou­ris­mus­ver­band jedem schen­ken kann, den er ärgern möchte.

Wie es sich für ein Buch gehört, das 2023 erschie­nen ist, ist es auf der Höhe des Zeit­gei­stes, fei­ert also den Sieg über den »lin­ken und rech­ten Tota­li­ta­ris­mus«, und, noch aktu­el­ler, den euro­päi­schen Kul­tur­raum von Dub­lin bis Kiew. Sagen wir mal, von James Joy­ce bis Ste­pan Ban­de­ra. Damit nie­mand zu kurz kommt, bekommt Hit­ler gleich als ver­hin­der­ter Archi­tekt Fuß­no­te 7. Hit­ler, erfah­ren wir, hat­te eine ambi­va­len­te Bezie­hung zu sei­nem Geburts­land, wir ent­wickeln eine zu die­sem Buch. Da darf, wir sind ja auf der Höhe der Zeit, die mul­ti­kul­tu­rel­le Gesell­schaft nicht feh­len, auch wenn – unbe­dingt – wei­te­re Fak­to­ren berück­sich­tigt wer­den müs­sen. Als dann die obli­ga­to­ri­schen Kaf­fee­häu­ser kom­men, dann aber in einem klei­nen Brau­nen mit dem Fuß­ball ver­rührt wer­den, offen­sicht­lich die wah­re Kom­pe­tenz unse­res Autors, da stei­ge ich aus, auch wenn in die­sen Kaf­fee­häu­sern angeb­lich Adolf Loos und Arnold Schön­berg gefei­ert wur­den – »eben­so« wie irgend­wel­che Fußballer …

PS: Klei­ne Leu­te soll­ten die SPD wäh­len, weil die­se die sozia­le Fra­ge doch lösen kann, vor­läu­fig aller­dings nur für eini­ge Beson­de­re. Neh­men wir ein Bei­spiel, es gibt noch meh­re­re: Sig­mar Gabri­el. Der hat es nach dem Par­tei­vor­sitz zum Vor­sitz der Atlan­tik­brücke gebracht, Sie wis­sen, wofür die­ser Ver­ein gut bzw. schlecht ist, und nun ist er auch noch im Auf­sichts­rat von Rhein­me­tall ange­kom­men. Da hat einer – zumin­dest für sich – die sozia­le Fra­ge und die Frie­dens­fra­ge gelöst. Ein Vor­bild für alle kom­men­den Juso-Vor­sit­zen­den. Dan­ke SPD!