Man will es einfach nicht glauben …, mit welchen Themen sich Wissenschaftler mitunter beschäftigen. Schwarze Löcher, Dinosaurier-Aussterben oder Klimaveränderung – ja, aber auch mit ganz profanen Dingen. So haben Forscher aus der Schweiz und den USA im vorigen Jahr in einer großen Studie die Ehrlichkeit beim Finden einer Geldbörse untersucht. Die Studie wurde in 355 Städten in 40 Ländern durchgeführt – und das mit 17.000 Geldbörsen mit Geldbeträgen in verschiedener Höhe. Eine Frage war dabei: Hängt unsere Ehrlichkeit von der Höhe des Geldbetrages in der gefundenen Brieftasche ab?
Die Resultate waren erstaunlich. Je dicker ein gefundenes Portemonnaie war, desto ehrlicher waren die Finder. Befanden sich zum Beispiel 80 Euro darin, konnten sich immerhin 71 Prozent der Leidtragenden über eine Rückgabe des Verlorengegangenen freuen. Noch höher war die Erfolgsrate, wenn sich in der Geldbörse ein Schlüssel befand. Wahrscheinlich suggerierte dieser bei den Findern etwas Wichtiges und Persönliches für den Besitzer.
Die Studie zeigt, dass wir Menschen wahrscheinlich ehrlicher sind, als vielfach angenommen wird. Oder plagt uns einfach nur das schlechte Gewissen? Also: Das nächste Mal keinen großen Schreck bekommen, wenn das Portemonnaie verlorengeht – besonders, wenn viel Geld drin war. Aber welchen praktischen Nutzen hat nun die Studie? Ist doch klar: Ich werde demnächst auf Nummer sicher gehen und verlasse das Haus stets mit mindestens 80 Euro und unserem alten Kellerschlüssel in der Tasche. Und dann hoffe ich, dass die Forscher recht behalten.