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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Wider dem Kriege

Oh, zei­ge mir den Aus­weg auf,
hin­aus aus der dich­ten Pha­lanx des waf­fen­star­ren­den Fatalismus,
denn ich will ein­fach nicht verstehen,
jenen von Hohe­prie­stern des Zorns ausgerufenen
Göt­zen­dienst am Mördertum.

Mit einer stren­gen Uner­bitt­lich­keit wird,
auf dem histo­ri­schen Ver­mächt­nis der unte­ren Klasse
sich einer fried­li­chen Zukunft zuge­wandt zu haben,
ein archai­scher Tem­pel zu Ehren des Krieges,
ganz im Sti­le jener postu­lier­ten Zei­ten­wen­de erbaut.
So wird mehr und mehr offenkundig,
die Gil­de der Täter hat sich nie bekehrt zum Frieden,
son­dern übte sich nur in jah­re­lan­ger Geduld,
doch sie­he nur, wie das Gift des ver­gan­ge­nen Handelns
die Gegen­wart bis heu­te trau­ma­tisch okkupiert.

Oh bit­te, zei­ge mir einen Aus­weg auf,
hin­aus aus die­ser dich­ten Pha­lanx des waf­fen­star­ren­den Fatalismus,
denn es ist doch für ein Jeden offensichtlich,
kein Mensch wird als Mör­der geboren,
son­dern in die­sem Irr­sinn des Seins hin­ein gebrochen.