Ja, es passt alles: Der schlammige Schoß des Nazismus gebar 2013 die AFD, aber wer waren die Geburtshelfer? Es ist bekannt, dass am Kindbett hinter den 18 Gründungsmitgliedern die Großindustrie die Strippen zog. Sonst hätte der »tiefe Staat« die AFD erfinden müssen, um seine geopolitische »Zeitenwende« umzusetzen. Mit der AFD hatte man den idealen Prügelknaben. Sie wissen, der preußische Prinz durfte nicht von seinen Lehrern geschlagen werden, dazu musste der »Prügelknabe« herhalten. Im bäuerlichen Bayern war es der »Watschenbaum« (Watsche = Ohrfeige). Oder wie weiland Franz Joseph Strauß über die schwache bayerische Opposition schmunzelte: Opposition? Opposition mache er selbst. Und die AFD ist die ideale bourgeoise Opposition zur Stabilisierung der staatsmonopolistischen Herrschaft. Wie das Beispiel von Hase und Igel in der Migrationspolitik zeigt: Der gehetzte Hase AFD fordert, der ampelfarben regierende Igel ist längst schon da …
Joseph Fischer (der Grüne in Turnschuhen) hatte als Schröders Außenminister schon Anfang des Jahrhunderts im angezettelten Krieg gegen das blockfreie Jugoslawien die »Auschwitz-Lüge« in Front gebracht und damit die Deutungshoheit über Charakter und Funktion des Faschismus der internationalen Antifa-Bewegung bestritten. Die antikommunistisch ausgerichtete Totalitarismus-Lüge (Rechtsextremismus = Linksextremismus) aus der Mottenkiste wird ebenfalls entstaubt und als »Theorie« modernisiert, was die Verwirrung von Ernst Jandl »rinks-lechts« als politische Positionierung interpretationsbedürftig, wenn nicht obsolet macht.
Hunderttausende demonstrierten in den letzten Jahren gegen die rechtsextreme AFD – aber wer ein Ende des Krieges in der Ukraine forderte, Waffenstillstand, Verhandlungen, Diplomatie, war hingegen massenmedial gebrandmarkt als »Putinversteher«, »rechtsoffen«, gar rechts.. Wer auf der anderen Seite das Ende des Genozids in Palästina forderte, musste mit Entlassung, gar Berufsverbot rechnen. Wer die vasallenartige politisch-ökonomische Abhängigkeit vom »Großen Bruder« USA kritisiert, ist rechtsoffen, gar nationalistisch, weil AFD-nah. Und wer ein Verbot der AFD fordert: Lenkt er/sie/es nicht von anderen existenziellen Protestaktivitäten ab? Denn die AFD wird – jede Wette – nicht verboten, solange sie gebraucht wird.
Wen wundert es bei dem massenmedialen Trommelfeuer, dass die Friedensbewegung nur ein »Häuflein Aufrechter«, Unbeirrter auf die Straße bringt. Die antisowjetische Bedrohungslüge aus dem Kalten Krieg feiert unbeirrt Auferstehung. Das gesetzliche Verbot von Rüstungsexporten in Spannungsgebiete (Ausnahmen genehmige der Minister) ist entsorgt. Siegfrieden in der Ukraine bleibt angesagt, zum dritten Anlauf gegen Osten wird aufgerüstet. Ob es bei 800 Milliarden bleibt oder nicht, kriegsrelevante Investitionen tun Not. Was weiland die Autobahnen (die A1) sind heute die Brücken. Verzicht ist angesagt, Wohnungen, Kitas, Schulen, Theater, den öffentliche Dienst (mit Ausnahme Polizei) abzumagern, sich einzuschränken ist gefragt, nein gefordert. Sicher scheint, dass nicht nur die Lebensbedingungen, sondern auch die Arbeitsbedingungen der »unteren Klassen«, inklusive »angemessener« Bezahlung, verschlechtert werden. Aber wie lange die Beschäftigten, die Gewerkschaftsmitglieder, die Ausgegrenzten, wie Wohnungs- bzw. Arbeitslose, »den Tanz in den sozialen Abgrund«, das Lied zum Krieg mitspielen, wird sich zeigen …