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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Walter Kaufmanns Lektüre

Die Grè­co, die Grim­aud, die Car­di­na­le, die Baez – wer bewun­dert die­se Frau­en nicht! Und wenn man die Grè­co von der gro­ßen Schau­spie­le­rin Hélè­ne Duc spre­chen hört, die sie lieb­te »als wäre ich ihr eige­nes Kind«; die Grim­aud von der »bedin­gungs­lo­sen Lie­be mei­ner Eltern«; die Car­di­na­le die Gna­de der »Geburt [ihres] Soh­nes nach der Ver­ge­wal­ti­gung« beschwö­ren hört und die Baez den Gott, der ihr die »Stim­me zum Sin­gen« schenk­te, auch die Lust »die­se Gabe mit ande­ren zu tei­len«, dann geben einem allein die­se weni­ge Wor­te tie­fe Ein­blicke! Es sind, dar­über hin­aus, auf­schluss­rei­che Begeg­nun­gen, die die fran­zö­si­sche Jour­na­li­stin Annick Cojean wie­der­gibt: Gesprä­che mit zwei­und­zwan­zig sehr beson­de­ren Frau­en, die alle kund­tun, »was uns stark macht« – und dadurch das Buch zu einer Schatz­tru­he von Bekennt­nis­sen und Erfah­run­gen erhe­ben, von Klug­heit auch und Ver­nunft. »Ich habe beschlos­sen, das Leben mit all sei­nem Leid zu akzep­tie­ren«, sagt Aslı Erdoğan nach ihren bit­te­ren Wochen hin­ter tür­ki­schen Gefäng­nis­mau­ern, »und ich habe gekämpft. Die Wege nach oben waren für kei­ne der hier Vor­ge­stell­ten leich­te Wege – und wenn man kämp­fen als sinn­ver­wandt mit sich durch­set­zen gel­ten las­sen will, dann haben sie alle auch gekämpft.

Annick Cojean: »Was uns stark macht. Begeg­nun­gen mit Pat­ti Smith, Vir­gi­nie Despen­tes, Joan Baez, Bri­git­te Bar­dot u. a.«, über­setzt von Kir­sten Glei­nig, Auf­bau Ver­lag, 299 Sei­ten, 22 €