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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Spanien geht in die Verlängerung

In Spa­ni­en tobt der­zeit ein hef­ti­ger Streit über die man­geln­de Vor­be­rei­tung des Lan­des auf die Coro­na-Kri­se. Gleich­wohl zeigt sich die Regie­rung opti­mi­stisch, dass sie bald die Pan­de­mie in den Griff bekom­me. Die neu­en Daten geben der Regie­rung recht, sag­te Mini­ster­prä­si­dent Pedro Sán­chez am 9. April vor den Abge­ord­ne­ten im Par­la­ment in Madrid: »Wir haben den Höhe­punkt der Infek­ti­on erreicht und über­wun­den. Wir ste­hen kurz vor dem Beginn des Abstiegs.« Nach der Debat­te soll­te das Par­la­ment über eine Ver­län­ge­rung des Not­stands abstimmen.

Die rech­te Oppo­si­ti­on – Part­ido Popu­lar (PP), VOX und Ciu­da­d­a­nos – warf dem Mini­ster­prä­si­den­ten vor, zu spät auf die War­nun­gen der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on reagiert zu haben. Für den 9. April wur­den die regi­strier­ten Zah­len der mit dem Coro­na­vi­rus Infi­zier­ten mit 152.446, die der Todes­op­fer mit 15.238 Per­so­nen angegeben.

In der Par­la­ments­de­bat­te kam erneut auch der Inter­na­tio­na­le Frau­en­tag, der 8. März, zur Spra­che. Allein in Madrid waren es 120.000 Teil­neh­me­rin­nen, die an dem Tag auf den Stra­ßen der Stadt für ihre Rech­te demon­strier­ten. Drei Tage spä­ter muss­ten drei Mini­ste­rin­nen und die Ehe­frau des Mini­ster­prä­si­den­ten bekannt­ge­ben, dass sie sich mit dem Coro­na­vi­rus ange­steckt hat­ten, aller­dings kann auf­grund der Inku­ba­ti­ons­zeit der 8. März nur schwer­lich damit in Ver­bin­dung gebracht werden.

In der Par­la­ments­de­bat­te war­fen Pablo Casa­do (PP) und Sant­ia­go Abas­cal (VOX) Sán­chez vor, bei der Zahl der Todes­op­fer zu lügen. Der Vor­sit­zen­de der VOX-Par­tei Abas­cal: »Wir wis­sen nicht, ob es 14.000 oder 40.000 Ver­stor­be­ne sind.« Casa­do wie Abas­cal leh­nen es ab, sich nach dem Ende der Covid-19-Kri­se an dem Pedro-Sán­chez-Pakt, der die spa­ni­sche Wirt­schaft wie­der in Schwung brin­gen soll, zu beteiligen.

Der Spre­cher der Esquer­ra Repu­bli­ca­na de Catalu­nya (ERC), Gabri­el Rufián, for­der­te für Spa­ni­en einen gro­ßen Sozi­al­plan als Alter­na­ti­ve zu den Erklä­run­gen der Regierung.

An der Par­la­ments­sit­zung nah­men von 350 Abge­ord­ne­ten nur 43 Abge­ord­ne­te vor Ort teil. In der digi­ta­len Abstim­mung votier­ten 270 Abge­ord­ne­te von Part­ido Socia­li­sta Obre­ro Espa­ñol (PSOE), Part­ido Popu­lar und Ciu­da­d­a­nos für die Ver­län­ge­rung der Aus­gangs­be­schrän­kun­gen bis zum 26. April. VOX und Can­di­da­tu­ra d´Unitat Popu­lar (CUP) stimm­ten mit Nein (54 Stim­men), 25 Abge­ord­ne­te von JxCat und ERC ent­hiel­ten sich.