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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Rosen auf den Weg gestreut

Ihr müsst sie lieb und nett behandeln,
erschreckt sie nicht – sie sind so zart!
Ihr müsst mit Pal­men sie umwandeln,
getreu­lich ihrer Eigenart!
Pfeift euerm Hun­de, wenn er kläfft –:
Küsst die Faschi­sten, wo ihr sie trefft!

Wenn sie in ihren Sälen hetzen,
sagt: »Ja und Amen – aber gern!
Hier habt ihr mich – schlagt mich in Fetzen!«
Und prü­geln sie, so lobt den Herrn.
Denn Prü­geln ist doch ihr Geschäft!
Küsst die Faschi­sten, wo ihr sie trefft.

Und schie­ßen sie –: du lie­ber Himmel,
schätzt ihr das Leben so hoch ein?
Das ist ein Pazifisten-Fimmel!
Wer möch­te nicht gern Opfer sein?
Nennt sie: die süßen Schnuckerchen,
gebt ihnen Bon­bons und Zuckerchen …

Und ver­spürt ihr auch
in euerm Bauch
den Hit­ler-Dolch, tief, bis zum Heft –:
Küsst die Faschi­sten, küsst die Faschisten,
küsst die Faschi­sten, wo ihr sie trefft –!
 
In: Die Weltbühne, Nr. 13, 31. März 1931

Ausgabe 15.16/2024