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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Provinzen kämpfen

In den spa­ni­schen Pro­vin­zen steht es nicht zum Besten. Ende Febru­ar demon­strier­ten zehn­tau­sen­de Spa­ni­er in der Stadt León gegen den Nie­der­gang der ein­sti­gen Koh­le­re­gi­on. Im Spa­ni­schen Fern­se­hen TVE1 erklär­ten die Demon­stran­ten in der Nach­rich­ten­sen­dung Tel­e­dia­rio, sie hät­ten Angst um ihre Zukunft. Die Kin­der fän­den kei­ne Jobs mehr und müss­ten, um Arbeit zu fin­den, die Pro­vinz León ver­las­sen. Meh­re­re Städ­te haben bereits ihre Unab­hän­gig­keit erklärt, nicht die von Spa­ni­en, son­dern von der Pro­vinz Kasti­li­en-León. Man hofft, wenn das ehe­ma­li­ge König­reich León wie­der von Kasti­li­en unab­hän­gig wür­de, kom­me der Auf­schwung zurück. Die For­de­rung in Léon heißt: »Lexit.«

Pro­te­ste gibt es auch in Teruel, im öst­li­chen Zen­tral­spa­ni­en. Tomás Guit­ar­te, der seit Novem­ber 2019 für die zur Wahl ange­tre­te­ne Bür­ger­be­we­gung Teruel Exi­ste (Teruel exi­stiert) als Abge­ord­ne­ter im Par­la­ment sitzt, erklär­te in TVE1: »Ich bin sicher, vie­le der Poli­ti­ker ken­nen die Pro­ble­me im länd­li­chen Raum.« Die Poli­tik habe ihnen bis­lang nicht die höch­ste Prio­ri­tät ein­ge­räumt. »Dabei sind die Pro­ble­me des länd­li­chen Raums für die, die hier leben, viel exi­sten­ti­el­ler als die Pro­ble­me in Kata­lo­ni­en oder im Baskenland.«

Das bekla­gen auch vie­le Ein­woh­ner in Teruel. Da Guit­ar­te im Janu­ar Pedro Sán­chez sei­ne Stim­me gege­ben hat, soll­te nun im Gegen­zug die Regie­rung Mil­li­ar­den in Teruel inve­stie­ren. Der Abge­ord­ne­te hofft auf Auto­bah­nen, die Eisen­bahn und schnel­le­re Daten­net­ze. Wohl wur­den vor Jah­ren neue Auto­bah­nen und Eisen­bahn­ver­bin­dun­gen geplant, aber nie gebaut. Wirt­schafts­exper­ten zwei­feln, ob Mil­li­ar­den­in­ve­sti­tio­nen in die Infra­struk­tur die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung ver­bes­sern und vor allem die Land­flucht ein­däm­men wer­den. Aber es gibt kei­ne fer­ti­gen Lösun­gen, und so soll­te man es mit Inve­sti­tio­nen versuchen.