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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Neue Variante für Berliner S 21

Wie der Zen­tral­rat Deut­scher Sin­ti und Roma bekannt­gab, hat die Deut­sche Bahn AG bei einem zwei­ten Gespräch mit allen Betei­lig­ten, das am 26. Juni in Ber­lin statt­fand, eine neue mög­li­che Vari­an­te für die Strecken­füh­rung der geplan­ten Ber­li­ner S-Bahn-Linie 21 vor­ge­legt. Die bei­den Tun­nel­röh­ren wür­den dabei nicht, wie bis­her vor­ge­se­hen (s. Ossietzky 11 und 12/​2020), beid­seits am Reichs­tags­ge­bäu­de vor­bei­ge­führt – die eine Röh­re west­lich, die ande­re öst­lich –, son­dern bei­de Röh­ren wür­den öst­lich ver­lau­fen. Das Denk­mal für die wäh­rend der Herr­schaft des deut­schen Faschis­mus ermor­de­ten Sin­ti und Roma Euro­pas blie­be bei die­ser Vari­an­te unan­ge­ta­stet. Die frü­he­re Pla­nung, die mit gra­vie­ren­den Ein­grif­fen in das von dem israe­li­schen Künst­ler Dani Kara­van gestal­te­te Denk­mal­s­en­sem­ble ver­bun­den war, hat­te zu Unru­he und Pro­te­sten bei Ange­hö­ri­gen der Min­der­heit der Sin­ti und Roma und bei Men­schen geführt, die die Bekämp­fung des anti­zi­ga­ni­sti­schen Ras­sis­mus als selbst­ver­ständ­li­chen Bestand­teil ihres demo­kra­ti­schen Enga­ge­ments begreifen.

Für die jetzt vor­ge­leg­te Vari­an­te sag­te der Zen­tral­rat Deut­scher Sin­ti und Roma der Bahn AG vol­le Unter­stüt­zung zu. Damit ist die Sache aller­dings noch nicht aus­ge­stan­den. Denn ganz neu ist der Vor­schlag der Bahn nicht. In einem frü­he­ren Pla­nungs­sta­di­um war er schon ein­mal als »auf der Grund­la­ge der Vor­ga­ben des Deut­schen Bun­des­ta­ges nicht rea­li­sier­bar« aus­ge­schie­den. Für den Fall, dass es bei die­ser Ent­schei­dung blei­ben soll­te, hat der Zen­tral­rat eine alter­na­ti­ve Lösung zur Dis­kus­si­on gestellt. Ihm geht es um eine »ein­ver­nehm­li­che Lösung, die den Inter­es­sen der Min­der­heit Rech­nung trägt eben­so wie den Inter­es­sen der Ber­li­ner Bürger*innen, für die die S 21 ein wich­ti­ger Teil des Ver­kehrs­net­zes sein wird«.