Einer der üblen Global Players ist der Chemie- und Pharmakonzern Bayer AG Leverkusen. Er soll weltweit über 99.000 Mitarbeiter beschäftigen und hat in über hundert Jahren mehr Negativ-Schlagzeilen als manche Rüstungsfirma gemacht. Genannt seien die Stichworte Giftgaserzeugung im ersten Weltkrieg, IG-Farben und Zwangsarbeiterausbeutung im Weltkrieg II, Agent Orange in Vietnam. Zum Hauptfeind dieses Konzerns wurde ein kleiner Verein. Eine Mücke, die den Elefanten an empfindlicher Stelle sticht.
Anfang der 1980er Jahre entstand aus einer örtlichen Bürgerinitiative der Verein Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG). Sein erklärtes Ziel: die Risiken der chemischen Großproduktion aufzeigen und in Zeiten wachsender Kapitalkonzentration »direkt bei einem der ganz großen Verantwortlichen für Krieg, Umweltzerstörung und soziale Ungerechtigkeit« ansetzen (CGB InfoIntern, Dezember 2024). Die CBG ist – da ohne öffentliche Förderung – nicht nur ständig unterfinanziert, sondern von zwei Seiten unter Druck: von Seiten BAYERs und von Staatsseite. Überwacht, bespitzelt und behindert. Der lange Arm des Chemieriesen reicht weit: Dem e. V. wird die Gemeinnützigkeit verweigert, weil er »einen Marktteilnehmer in seiner Geschäftstätigkeit beeinträchtigt« (haha!). Was das BMF so für rechtens hält. Die Folge: Potentielle Spender zögern, weil sie ihre Spende nicht steuerlich absetzen können.
Die CBG rühmt sich, erreicht zu haben, dass die Aktionärsversammlungen der Bayer AG weltweit die einzigen sind, bei denen die Konzernverbrechen mehr als die Profite im Zentrum der Aussprache stehen – und das seit 40 Jahren. Im jüngsten Info-Blatt der Initiative ist eine Erfolgsliste der letzten 10 Jahre abgedruckt. Aber seit der Corona-Krise und nach den Niederlagen im Glyphosat-Streit sind die Zuwendungen spürbar geschrumpft. »2024 erreichten die Spenden ein historisches Tief«, klagt Gründungsvorstand Jan Pehrke.
Darum sein Alarmruf: Die CBG braucht jeden Euro, ihr Spendenkonto lautet: Coordination gegen BAYER-Gefahren, DE94 8309 4495 0003 1999 91, VerwZw.: »Konzernkritik«. Noch wirkungsvoller als Spenden ist eine Fördermitgliedschaft; dazu info@cbgnetwork.org.