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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Konzernkritiker in Not

Einer der üblen Glo­bal Play­ers ist der Che­mie- und Phar­ma­kon­zern Bay­er AG Lever­ku­sen. Er soll welt­weit über 99.000 Mit­ar­bei­ter beschäf­ti­gen und hat in über hun­dert Jah­ren mehr Nega­tiv-Schlag­zei­len als man­che Rüstungs­fir­ma gemacht. Genannt sei­en die Stich­wor­te Gift­gas­er­zeu­gung im ersten Welt­krieg, IG-Far­ben und Zwangs­ar­bei­ter­aus­beu­tung im Welt­krieg II, Agent Oran­ge in Viet­nam. Zum Haupt­feind die­ses Kon­zerns wur­de ein klei­ner Ver­ein. Eine Mücke, die den Ele­fan­ten an emp­find­li­cher Stel­le sticht.

Anfang der 1980er Jah­re ent­stand aus einer ört­li­chen Bür­ger­initia­ti­ve der Ver­ein Coor­di­na­ti­on gegen BAY­ER-Gefah­ren (CBG). Sein erklär­tes Ziel: die Risi­ken der che­mi­schen Groß­pro­duk­ti­on auf­zei­gen und in Zei­ten wach­sen­der Kapi­tal­kon­zen­tra­ti­on »direkt bei einem der ganz gro­ßen Ver­ant­wort­li­chen für Krieg, Umwelt­zer­stö­rung und sozia­le Unge­rech­tig­keit« anset­zen (CGB Info­In­tern, Dezem­ber 2024). Die CBG ist – da ohne öffent­li­che För­de­rung – nicht nur stän­dig unter­fi­nan­ziert, son­dern von zwei Sei­ten unter Druck: von Sei­ten BAY­ERs und von Staats­sei­te. Über­wacht, bespit­zelt und behin­dert. Der lan­ge Arm des Che­mie­rie­sen reicht weit: Dem e. V. wird die Gemein­nüt­zig­keit ver­wei­gert, weil er »einen Markt­teil­neh­mer in sei­ner Geschäfts­tä­tig­keit beein­träch­tigt« (haha!). Was das BMF so für rech­tens hält. Die Fol­ge: Poten­ti­el­le Spen­der zögern, weil sie ihre Spen­de nicht steu­er­lich abset­zen können.

Die CBG rühmt sich, erreicht zu haben, dass die Aktio­närs­ver­samm­lun­gen der Bay­er AG welt­weit die ein­zi­gen sind, bei denen die Kon­zern­ver­bre­chen mehr als die Pro­fi­te im Zen­trum der Aus­spra­che ste­hen – und das seit 40 Jah­ren. Im jüng­sten Info-Blatt der Initia­ti­ve ist eine Erfolgs­li­ste der letz­ten 10 Jah­re abge­druckt. Aber seit der Coro­na-Kri­se und nach den Nie­der­la­gen im Gly­pho­sat-Streit sind die Zuwen­dun­gen spür­bar geschrumpft. »2024 erreich­ten die Spen­den ein histo­ri­sches Tief«, klagt Grün­dungs­vor­stand Jan Pehrke.

Dar­um sein Alarm­ruf: Die CBG braucht jeden Euro, ihr Spen­den­kon­to lau­tet: Coor­di­na­ti­on gegen BAY­ER-Gefah­ren, DE94 8309 4495 0003 1999 91, Verw­Zw.: »Kon­zern­kri­tik«. Noch wir­kungs­vol­ler als Spen­den ist eine För­der­mit­glied­schaft; dazu info@cbgnetwork.org.