Nachdem in Spanien die coronabedingte Ausgangssperre vor 30 Tagen endete, versuchen nun Felipe VI. und Doña Letizia mit einer Tour durch Spanien die Stimmung aufzuhellen. Das Image des Königshauses soll durch die Nähe zum Volk gleichzeitig verbessert werden. Es bestehen jedoch große Zweifel, ob das gelingt. In Katalonien gab es am 20. Juli Proteste und Pfiffe für das Paar. Demonstranten blockierten die Schnellzugstrecke von Barcelona in Richtung französische Grenze mit brennenden Autoreifen. Bereits Tage vorher hatte der katalanische Regionalpräsident Quim Torra versucht, die königliche Visite, die ohnehin stark gekürzt war, ganz zu verhindern. Auch der Präsident des katalanischen Parlaments, Roger Torrent, sagte zum Besuch: »Der König ist hier nicht willkommen.«
Einige Transparente trugen die Aufschrift: »Catalunya no te rei«, übersetzt: »Katalonien hat keinen König«. Die Mehrheit der Katalanen ist nicht nur von der Monarchie enttäuscht, sondern auch von der Zentralregierung in Madrid. Ziel des königlichen Besuches war das Monestir de Santa Maria de Pobret bei Vimbodí in der katalanischen Provinz Tarragona. Die UNESCO hatte die Zisterzienser-Abtei 1991 zum Weltkulturerbe erklärt. Zur Aufwartung des spanischen Königs Felipe VI. und seiner Frau kam nur der Abt, die katalanische Regierung in Barcelona entsandte keinen Vertreter.
Die Fernsehansprache zur Corona-Pandemie soll der König nur gehalten haben, weil seine Frau darauf bestand. Das zeigt das Verhältnis des spanischen Monarchen zu seinen Bürgern.