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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Königsmuffel

Nach­dem in Spa­ni­en die coro­nabe­ding­te Aus­gangs­sper­re vor 30 Tagen ende­te, ver­su­chen nun Feli­pe VI. und Doña Leti­zia mit einer Tour durch Spa­ni­en die Stim­mung auf­zu­hel­len. Das Image des Königs­hau­ses soll durch die Nähe zum Volk gleich­zei­tig ver­bes­sert wer­den. Es bestehen jedoch gro­ße Zwei­fel, ob das gelingt. In Kata­lo­ni­en gab es am 20. Juli Pro­te­ste und Pfif­fe für das Paar. Demon­stran­ten blockier­ten die Schnell­zugstrecke von Bar­ce­lo­na in Rich­tung fran­zö­si­sche Gren­ze mit bren­nen­den Auto­rei­fen. Bereits Tage vor­her hat­te der kata­la­ni­sche Regio­nal­prä­si­dent Quim Tor­ra ver­sucht, die könig­li­che Visi­te, die ohne­hin stark gekürzt war, ganz zu ver­hin­dern. Auch der Prä­si­dent des kata­la­ni­schen Par­la­ments, Roger Tor­rent, sag­te zum Besuch: »Der König ist hier nicht willkommen.«

Eini­ge Trans­pa­ren­te tru­gen die Auf­schrift: »Catalu­nya no te rei«, über­setzt: »Kata­lo­ni­en hat kei­nen König«. Die Mehr­heit der Kata­la­nen ist nicht nur von der Mon­ar­chie ent­täuscht, son­dern auch von der Zen­tral­re­gie­rung in Madrid. Ziel des könig­li­chen Besu­ches war das Mone­stir de San­ta Maria de Pobret bei Vim­bo­dí in der kata­la­ni­schen Pro­vinz Tar­ra­go­na. Die UNESCO hat­te die Zister­zi­en­ser-Abtei 1991 zum Welt­kul­tur­er­be erklärt. Zur Auf­war­tung des spa­ni­schen Königs Feli­pe VI. und sei­ner Frau kam nur der Abt, die kata­la­ni­sche Regie­rung in Bar­ce­lo­na ent­sand­te kei­nen Vertreter.

Die Fern­seh­an­spra­che zur Coro­na-Pan­de­mie soll der König nur gehal­ten haben, weil sei­ne Frau dar­auf bestand. Das zeigt das Ver­hält­nis des spa­ni­schen Mon­ar­chen zu sei­nen Bürgern.