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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Kämpfen, wo noch Leben ist

Im Wald­heim Sil­len­buch in Stutt­gart, auch Cla­ra-Zet­kin-Wald­heim genannt, das sich die­ser und der Stutt­gar­ter Arbei­ter­be­we­gung, als sie noch eine sol­che war, ver­dankt, durf­te ich ein Stück über Cla­ra Zet­kin erle­ben. Und was wäre aktu­el­ler als der Kampf Zet­kins und ihrer Freun­de, hier sei vor allem Rosa Luxem­burg genannt, für die Rech­te der Frau­en und gegen Krieg und Imperialismus?!

Umge­kehrt ist der Kampf gegen Zet­kin und das, wofür sie steht, nicht zu Ende, wie die Umbe­nen­nung der nach ihr benann­ten Stra­ßen demon­striert, oder der Ver­such, ihr ans Stra­ßen­schild einen »Kno­ten« in Tübin­gen anzu­hän­gen, als Warn­zei­chen für vor­bei­lau­fen­de Schü­ler, dass die­se nach einer Demo­kra­tie­fein­din benannt wur­de, das Gan­ze also eine Sack­gas­se sein muss, im Gegen­satz zu den vie­len König-, Wil­helm- und Ebert­stra­ßen, die mit ihrer Poli­tik in dem neue­sten Deutsch­land Wie­der­auf­er­ste­hung feiern.

Was macht das Thea­ter­stück »Cla­ra Z. Kämp­fen, wo das Leben ist« so beson­ders? Ist es die Per­son, die in und mit dem Thea­ter­stück zu neu­em Leben erweckt wird, und die fest­stel­len muss, dass wir immer noch in einer kapi­ta­li­sti­schen und impe­ria­li­sti­schen Gesell­schaft leben, deren Lei­chen­ber­ge, auf denen die Zei­ten­wen­de thront, wei­ter wachsen.

Kürz­lich bekam ich als Kun­de des Ber­li­ner Ensem­bles eine Mail, mit der in deren Thea­ter­kan­ti­ne ein Pod­cast ange­kün­digt wird, der dort in Zukunft regel­mä­ßig statt­fin­den wird. Auch Anne Will soll dort über das Thea­ter spre­chen … Nun ist das Ber­li­ner Ensem­ble lei­der nicht mehr das, was es ein­mal war, des­halb mein Vor­schlag: Statt Geld und Mühe mit zwei­fel­haf­ten Ver­su­chen zu ver­schwen­den, die nur die Kan­ti­ne blockie­ren, die Kun­den­bin­dung zu erhö­hen, soll­te man doch die bei­den Damen ein­la­den, dort ihr Thea­ter­stück auf­zu­füh­ren. Ger­ne noch etwas aktua­li­sie­ren und der Grö­ße des Ortes anpas­sen, das kann Frau Pan­se sicher, aber sonst nichts ändern und kei­nen der modi­schen Regis­seu­re, die dort sonst ihr Wesen ver­trei­ben, in die Nähe las­sen. Ich kann mir kein aktu­el­le­res Stück, kei­nen grö­ße­ren Skan­dal und kein bes­se­res Thea­ter im Moment vor­stel­len. Aber wo sind die muti­gen Frau­en, die letz­ten Män­ner der SPD? Ermor­det oder im Exil. Holen wir sie zurück?

Cla­ra Z. Kämp­fen, wo das Leben ist. Text und Regie: Anja Pan­se. Mit Anna Keil als Cla­ra Zet­kin und Anja Pan­se als Rosa Luxem­burg. Man kann die Damen kon­tak­tie­ren und einladen!