Man will es einfach nicht glauben …, aber irgendwie scheinen mich Automaten nicht zu mögen. Gestern erst vor dem Fahrkartenautomaten in der Straßenbahn. Sooft ich den Geldschein auch in den dafür vorgesehenen Schlitz schob, zog der Apparat ihn in sein elektronisches Inneres, schnarrte vor sich hin, als würde er den Schein nach allen detektivischen Regeln untersuchen. Oder verglich er mein Gesicht mit irgendeiner Verbrecherdatei? Jedenfalls spuckte er ihn nach einigen Sekunden wie etwas Unverdauliches wieder aus. Da half weder das Glätten des Scheines noch das hilflose Drücken diverser Knöpfe – der bockige Automat verweigerte mein Geld. Obwohl die Sonne schien, stand ich gewissermaßen im Regen, denn an der nächsten Haltestelle würden bestimmt die Kontrolleure zusteigen.
Ähnlichen Ärger habe ich stets mit Parkschein- oder Bankautomaten. Vielleicht sollte ich in der Volkshochschule einen Abendkurs über richtige Automatenbedienung besuchen, denn Automaten bevölkern immer mehr unseren Alltag. Briefmarken, Eintrittskarten, Passbilder, Zigaretten, Zeitungen, Getränke, Snacks – fast alles bieten die Blechkumpel inzwischen an.
Doch zurück zu meinen Bemühungen, dem Automaten ein Straßenbahnticket zu entlocken. Ein Steppke hatte mich bei meinen vergeblichen Versuchen beobachtet. »Soll ich mal?« fragte er forsch. Ich drückte ihm den Schein in die Hand. Er schob ihn in den Schlitz, und der Automat gab artig den Fahrschein her. Fazit: Ich muss mir wohl ein neues Gesicht zulegen.