Die Bürgerinitiative »O Topos Mou« (Mein Ort) aus der nordgriechischen Stadt Katerini (siehe Ossietzky 5/16 und 2/17) sendet einen Hilferuf: Wegen der Covid-19-Pandemie darf in diesem Jahr der von ihr organisierte solidarische Weihnachtsmarkt nicht stattfinden. Der Ausfall des beliebten Wintervergnügens hat soziale Folgen. Denn als »Eintrittsgeld« in das Marktgelände mit Holzbuden, Glühweinständen, Tanz, Theater, Gesang und Kinderspielen musste jeder Besucher – es kamen in den vergangenen Jahren immer mehrere Tausend – zwei Kilo haltbare Lebensmittel wie Reis, Kartoffeln, Mehl, Linsen oder Zwiebeln mitbringen. So kamen in den Vorjahren regelmäßig zehn bis 15 Tonnen an Grundnahrungsmitteln zusammen, mit denen »O Topos Mou« mehrere hundert verarmte griechische Familien und in Katerini gestrandete Flüchtlinge monatelang versorgen konnte. Die arbeiteten als Gegenleistung stundenweise ehrenamtlich im »Kapnikos Stathmos« mit, dem sozialen Zentrum der Initiative, in dem diese unter anderem eine soziale Apotheke, die Lebensmittelausgabe, eine medizinische Ambulanz und eine Bibliothek betreibt. Der Weihnachtsmarkt wurde von örtlichen Händlern und Bauern mit Gebäck, Orangen, Wein, Süßigkeiten und anderen Spenden bestückt.
Dieses Jahr ist in der Stadt am Fuße des Olymps das soziale Elend noch größer geworden, als es wegen der verheerenden Troika-Politik schon gewachsen war. Da wegen Covid-19 85 Prozent der Hotels an der olympischen Riviera während der Hauptsaison geschlossen blieben, ist die Zahl der Erwerbslosen in die Höhe geschnellt, und viele Menschen haben im Sommer keine Rücklagen für den Winter ansparen können. »O Topos Mou« ist deshalb dabei, in einer alten Lagerhalle eine Suppenküche einzurichten mit dem Ziel, dort Bedürftigen einmal am Tag eine warme Mahlzeit anzubieten (mehr Infos unter https://kikaf.spt20.de). Spenden bitte überweisen an: Kapnikos Stathmos Katerinis, IBAN GR71 0172 2550 0052 5510 1380 536, BIC: PIRBGRAA, Piraeus Bank S. A.