Die Friedensbewegung setzt sich seit Beginn für ein Überleben der Menschheit ein.
1957 warnte der Göttinger Appell von 18 Wissenschaftlern vor der lebensausrottenden Wirkung der Atomwaffen und vor deren regierungsamtliche Verharmlosung
Berta von Suttner setzte sich mit ihrem Roman »Die Waffen nieder« vor 150 Jahren dafür ein, Konflikte zwischen einzelnen Staaten friedlich zu lösen.
Vor über 60 Jahren griff die Ostermarschbewegung die Warnungen der Wissenschaft auf. Erich Kästner warnte damals auf einem der ersten Ostermärsche vor der Zerstörung der menschlichen Kultur.
1981 warnte die Religionswissenschaftlerin Dorothee Sölle auf der ersten Bonner Demonstration vor mehreren Hunderttausend Aktiven der Friedensbewegung: »Wenn ein Fluss ökologisch verschmutzt ist, kippt er um. Wenn ein Land militärisch verschmutzt ist und sich zu Tode rüstet, dann kippt das Land um.« Vor genau dieser Gefahr steht heute die Menschheit insgesamt.
Die aktuellen Demonstrationen der Ökologiebewegung für die Einhaltung der Klimaziele, die international vereinbart sind, sind genauso wie die Forderungen der Friedensbewegung auf das Ziel gerichtet, der Menschheit ein Überleben zu ermöglichen. Die Friedensökologie war auch auf der Demonstration im Raum Lützerath am 14. Januar 2023 Anliegen von Zehntausenden. Greta Thunberg sagte in ihrer Rede: »Deutschland als einer der weltweit größten Verschmutzer hat eine enorme Verantwortung.« Wir alle haben die gemeinsame Verantwortung, der Menschheit einen Weg in ein Leben in einer friedlichen Zukunft offen zu halten.
Bitter, dass die Kommentare zur Ernennung des konservativen Sozialdemokraten Pistorius zum Bundesverteidigungsminister wie aus einem Guss, unter Einschluss des Nachrichtenkommentars von Dietmar Bartsch für die Linkspartei, komplett auf eine Kritik an der Hochrüstung verzichten, so als könnte Aufrüstung Frieden sichern. Nach SIPRI geben die Regierungen weltweit umgerechnet knapp 250 Mio. Dollar je Stunde für den Militärsektor aus. Dies ist angesichts der Klimakrise ein Selbstmordkommando, das die Menschheit auch ohne Krieg mit sich reißt, denn laut IPCC haben wir noch ein globales Rest-Budget von nicht einmal mehr 400 Gigatonnen (Gt). CO2, um das 1,5 Grad-Ziel einhalten zu können. Derzeit ist der weltweite Jahresausstoß über 42 Gt. Ohne Abrüstung kippt die Entwicklung in den Bereich der Unkontrollierbarkeit.
Unsere Gegner verschmutzen die Natur und die Seelen der Menschen mit einer rücksichtslosen Politik der Ausbeutung fossiler Ressourcen der Erde und mit einer Atom- und Aufrüstung von einem bisher nie dagewesenen Ausmaß mit weltweit circa 250 Millionen Dollar jede Stunde offiziell eingestandener Militärausgaben. Diesen Wahnsinn verträgt die Erde nicht. Die Friedens- und die Ökologiebewegung rücken aus guten Gründen immer näher zusammen, was sich auch bei der Demonstration im Kohlerevier zeigt.
Im Sinn der Friedensökologie haben Aktive der Friedensbewegung einen friedensökologischen Appell (www.change.org) gestartet, den bereits über 5000 Unterstützer/innen mit-unterschrieben haben; hier die Liste der Erstunterzeichner/innen:
Dr. Franz Alt (Journalist, u. a. 20 Jahre Moderation der Fernsehsendung Report)
Prof. Peter Brandt (Historiker)
Prof. Dr. Claudia Brunner (Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung, Universität Klagenfurt, Österreich)
Dr. Angelika Claußen (Co-Vorsitzende der deutschen Sektion der IPPNW (der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges – Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e. V.
Ulla Klötzer (Women for Peace, Women Against Nuclear Power)
Karl-Wilhelm Koch (Journalist, Autor, Orga-Gruppe Unabhängige Grüne Linke)
Ekkehard Lentz (Sprecher Bremer Friedensforum)
Christoph von Lieven (Campaign Specialist bei Greenpeace, Greenpeace Sicherheitsexperte)
Prof. Dr. Klaus Moegling (Mitglied: Scientists for Future and Democracy Without Borders)
Michael Müller (Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands, ehemaliger Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit). Clemens Ronnefeldt (Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes)
Dr. h.c. Hans-C. von Sponeck (UN Assistant Secretary-General a. D., Diplomat in den Diensten der UNO in führenden Positionen in Asien, Afrika und Europa)
Bernhard Trautvetter (Sprecher d. Essener Friedensforums, Mitglied: Bundesausschuss Friedensratschlag)
Antje Vollmer (Theologin, Politikerin, ehem. Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages)
Prof. Dr. Thomas Vollmer (Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie und bei Scientists for Future)
Renate Wanie (Bund für Soziale Verteidigung, Mitarbeiterin in der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion)
Dr. Theodor Ziegler (Religionspädagoge, Mitinitiator bei Sicherheit neu denken)