Man will es einfach nicht glauben, aber die Gartensaison ist schon wieder in vollem Gange. Den Kleingärtnern juckt es in den Fingern, ihre private Ruhe-Oase auf Vordermann zu bringen. Die Beete von Laub und Mulch befreien, die Sträucher schneiden, Ausputzen der Erdbeerbeete, Abhäufeln der Rosen, Schrubben der Terrasse und Reinigen der Gartenmöbel – und so fort. Das Frühjahr ist eine stressige Gartenzeit.
Und dann wartet da noch der Rasen auf eine besondere Pflegekur, damit aus dem grauen Acker wieder ein grünes Paradies wird. Der Winter hat ihm gewaltig zugesetzt: Moos, Unkräuter und sogenannter Schneeschimmel haben sich breitgemacht. Jetzt muss gehandelt werden. Im Gartencenter türmen sich die Säcke mit Rasenkalk, Unkrautvernichter, Startdünger und Bodenaktivator. Die Werbung verspricht »So einfach kann schöner Rasen sein« und hat auch gleich die besten Pflegetipps parat. Also wird der Kofferraum vollgepackt. Später rückt man dem Rasenfilz mit dem Vertikutierer zu Leibe. Es werden keine Kosten und Mühen gescheut, schließlich soll der Rasen dicht, kräftig und ein grüner Teppich sein.
Das Ergebnis nach ein paar Wochen ist jedoch ernüchternd: kahle Stellen hier und dicke, grüne Büschel dort. Von wegen british racing green, acht Millimeter lang. Rasenpflege ist immer eine Gratwanderung zwischen Perfektion und Wahnsinn, dabei ist Rasen laut Wikipedia nichts weiter als eine anthropogene Vegetationsdecke aus Gräsern. Na, dann viel Erfolg.