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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Eine Wissenschaft für sich

Man will es ein­fach nicht glau­ben, aber die Gar­ten­sai­son ist schon wie­der in vol­lem Gan­ge. Den Klein­gärt­nern juckt es in den Fin­gern, ihre pri­va­te Ruhe-Oase auf Vor­der­mann zu brin­gen. Die Bee­te von Laub und Mulch befrei­en, die Sträu­cher schnei­den, Aus­put­zen der Erd­beer­bee­te, Abhäu­feln der Rosen, Schrub­ben der Ter­ras­se und Rei­ni­gen der Gar­ten­mö­bel – und so fort. Das Früh­jahr ist eine stres­si­ge Gartenzeit.

Und dann war­tet da noch der Rasen auf eine beson­de­re Pfle­ge­kur, damit aus dem grau­en Acker wie­der ein grü­nes Para­dies wird. Der Win­ter hat ihm gewal­tig zuge­setzt: Moos, Unkräu­ter und soge­nann­ter Schnee­schim­mel haben sich breit­ge­macht. Jetzt muss gehan­delt wer­den. Im Gar­ten­cen­ter tür­men sich die Säcke mit Rasen­kalk, Unkraut­ver­nich­ter, Start­dün­ger und Boden­ak­ti­va­tor. Die Wer­bung ver­spricht »So ein­fach kann schö­ner Rasen sein« und hat auch gleich die besten Pfle­ge­tipps parat. Also wird der Kof­fer­raum voll­ge­packt. Spä­ter rückt man dem Rasen­filz mit dem Ver­ti­ku­tie­rer zu Lei­be. Es wer­den kei­ne Kosten und Mühen gescheut, schließ­lich soll der Rasen dicht, kräf­tig und ein grü­ner Tep­pich sein.

Das Ergeb­nis nach ein paar Wochen ist jedoch ernüch­ternd: kah­le Stel­len hier und dicke, grü­ne Büschel dort. Von wegen bri­tish racing green, acht Mil­li­me­ter lang. Rasen­pfle­ge ist immer eine Grat­wan­de­rung zwi­schen Per­fek­ti­on und Wahn­sinn, dabei ist Rasen laut Wiki­pe­dia nichts wei­ter als eine anthro­po­ge­ne Vege­ta­ti­ons­decke aus Grä­sern. Na, dann viel Erfolg.