Man will es einfach nicht glauben, aber wir schreiben schon 2022. Die übliche Begrüßung des neuen Jahres mit Feuerwerk und im Kreise von Freunden und Nachbarn musste allerdings coronabedingt ausfallen. Da konnten wir unsere Neujahrswünsche nur per Telefon oder WhatsApp loswerden.
Wenn man dann Tage später einen Bekannten trifft, heißt es meist: Hab ich dir eigentlich schon? Können wir überhaupt noch? Auf der Straße und in den Parkanlagen liegen zwar noch tagelang Böllerreste, leere Flaschen und sonstiger Partymüll herum, doch wie lange kann man eigentlich noch »Ein gesundes neues Jahr« wünschen? Da streiten sich die Geister. Bis der Silvesterkater auskuriert ist? Bis der Weihnachtsbaum entsorgt ist? Bis zum Dreikönigstag oder gar bis Aschermittwoch? Manche Spaßvögel wünschen ja bis zur Sommersonnenwende ein »Neues Jahr«, um uns drei Tage später darauf aufmerksam zu machen, dass in sechs Monaten Heiligabend ist.
Gibt es ein Verfallsdatum für Neujahrswünsche? Einen Stichtag? In diesem Jahr vielleicht den 22.2.22. Doch wann ist das neue Jahr wirklich zu alt für unsere Wünsche? Das ist schon fast eine philosophische Frage. Als Faustformel liest man oft: Üblicherweise sollte Mitte Januar damit Schluss sein, denn danach klingt das Ganze nur noch albern. Andere Stil- und Benimm-Experten dagegen raten: Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.
Liebe Ossietzky-Leser (und die Leserinnen natürlich auch), da ich nicht weiß, wann Sie diese Glosse lesen, wünsche ich Ihnen einfach viel Glück, Erfolg und Gesundheit für die restlichen XXX Tage des Jahres.