Man will es einfach nicht glauben …, aber jeder von uns kennt das wohl: Man hört ein Musikstück, einen Song – nur kurz irgendwo angespielt –, und dann will diese Musik einem einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Irgendwo im Ohr muss ein kleines Männchen hocken, das ständig und ungefragt »Ein Bett im Kornfeld«, »Verdammt, ich lieb dich« oder »Atemlos durch die Nacht« trällert – als hätte die Platte in unserem Kopf einen Sprung. Dabei erweisen sich Schlager und Stimmungslieder als besonders ohrwurmtauglich.
Selbst Psychologen haben noch keine einleuchtende Erklärung dafür, warum sich Musik manchmal so hartnäckig in unserem Gedächtnis festsetzt. Sie haben lediglich herausgefunden, dass die akustischen Plagegeister vor allem leichtes Spiel haben, wenn wir uns langweilen. Wir erschaffen uns dann möglicherweise selbst Töne, wenn es gerade keine gibt.
Wie kommt aber so ein fieser Ohrwurm in unseren Kopf? Das ist wirklich ein seltsames Phänomen. Dabei müssen die Ohrwürmer nicht unbedingt unseren musikalischen Geschmack treffen. Es kann vorkommen, dass ein ausgesprochener Opernfreund unter der Dusche den »Holzmichl« summt. Oder einem Hard-Rock-Fan geht Beethovens »Freude, schöner Götterfunken« nicht mehr aus dem Kopf.
Und wie wird man so einen lästigen Ohrwurm wieder los? Die Experten raten, sich stark auf etwas anderes zu konzentrieren. Oder einfach einen Ohrwurm durch einen anderen zu ersetzen. Das neueste Patentrezept heißt Kaugummi kauen. Oder sollte man sich den in die Ohren stecken? Vergebens – »Hallo, ich bin noch da«, jubelt der Fiesling.