Der Buchpreis der Leipziger Messe hat mich immer interessiert, auch diesmal, zumal mir die Autorin, Iris Hanika (geb. 1962, lebt in Berlin), gänzlich unbekannt war. Aber diesmal war es ein Reinfall, ich bin nicht warm geworden mit »Echos Kammern«. Originell sind die Namen der Protagonistinnen, Sophonisbe und Roxana, zwei nicht mehr junge, schriftstellernde Frauen. Die eine besucht New York und wandelt durch die Stadt auf der Suche nach Beschreibbarem. Sie besucht einen alten Freund und lernt einen schönen jungen Amerikaner kennen. Der besucht sie, als sie wieder in Berlin ist, und ihre Wohnungsinhaberin Roxana verliebt sich in ihn, erlebt verschiedene Phasen des Liebeswahns, ohne dass etwas Wesentliches passiert.
Ein Mischmasch aus Städtebeschreibung, Liebesgeschichte, Mythologie und aktuellen Problemen – Gentrifizierung und die Ukraine kommen auch vor. Ein bisschen lustig über den Liebeswahn der Älteren macht sich die Autorin wohl auch. Es wird kein Ganzes, bleibt Konglomerat, und auch ein renommierter Preis konnte mir das Buch nicht lesefreundlicher machen.
Iris Hanika: Echos Kammern, Literaturverlag Droschl, 240 S., 22 €.