Eigentümlich ist das Kapital:
Wer es häufte, tat’s, indem er stahl.
Das vergisst man gern, es ist nicht rühmlich.
Doch das Kapital bleibt. Eigentümlich.
Eigentümlich wirkt das Kapital:
Wo es wächst, da schwindet die Moral.
Dann gehört sich’s, dass den Reichen viel gehört,
weil das nur die Habenichtse stört.
Armen ist die Armut eigentümlich,
ihre Existenz ist mauerblümlich.
Machtlos bist du, wenn du nicht was hast.
Frei? Allein von des Besitzes Last.
Eigentümlich prägt das Kapital:
trennt und spaltet unsre Welt sozial.
Was die Mächtigen für sich erkrallen,
wem gehört es? Eigentlich uns allen.
Eigentum ist heilig, wenn privat.
Den Privatbesitz beschützt der Staat,
weil ihn die Privatbesitzer lenken,
an Gemeinbesitz darf niemand denken.
Manche meinen, das sei ein Skandal,
dürfe so, wie es nun ist, nicht bleiben.
Anders müsse man die Regeln schreiben.
Doch das Kapital regiert legal,
seine Herrschaft scheint total normal,
denn Gesetze schreibt – das Kapital.