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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Ehre der Welt

Anläss­lich des jähr­lich bevor­ste­hen­den Weih­nachts­wahn­sinns, beim Ein­kauf von Geschen­ken und der Zube­rei­tung opu­len­ter Mahl­zei­ten, aus angeb­li­cher Ehr­erbie­tung für die Beschenk­ten, las ich unlängst in einer Ner­ven­kli­nik, fol­gen­de pas­sen­den Sät­ze von Theo­dor Fon­ta­ne: »Es kann die Ehre die­ser Welt, Dir kei­ne Ehre geben. Was Dich, in Wahr­heit, hebt und hält, muss in Dir sel­ber leben.«

Dabei kamen mir noch die­se ergän­zen­den und auch gegen­sätz­li­chen Gedan­ken in den Sinn, ange­sichts der Ver­göt­te­rung der Kon­sum- und Lei­stungs­ge­sell­schaft, die nur all­zu oft Ersatz ist für feh­len­des Mit­ge­fühl mit uns selbst und man­geln­de Empa­thie für unse­re Mit­men­schen: Die Ehre ist die Wür­di­gung von Men­schen­le­ben. Und Men­schen­wür­de, das ist Men­schen­recht. Sie ist, in Wirk­lich­keit, sehr antast­bar, doch immer­hin bei uns ein­klag­ba­res Verfassungsrecht.

Auch die­se Wahr­heit hebt und hält, muss aller­dings auch gleich­falls in uns sel­ber leben.