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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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»Die große Verwirrung«

Anne App­le­baum will einen Sieg Putins im Ukrai­ne­krieg unbe­dingt ver­hin­dern; er wür­de kurz dar­auf neue Inva­sio­nen begin­nen, meint die US-ame­ri­ka­nisch-pol­ni­sche Jour­na­li­stin und Histo­ri­ke­rin. Waf­fen­lie­fe­run­gen ja, Waf­fen­still­stand auf kei­nen Fall, denn: »A Ukrai­ni­an Win Is the Only Accep­ta­ble Endgame.«

Frau App­le­baum bekommt den Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeit­ge­schich­te und Poli­tik der Stadt Oldenburg.

Der Jour­na­list und Schrift­stel­ler Ossietzky muss­te sich für sein pazi­fi­sti­sches Enga­ge­ment mehr­fach vor Gericht ver­ant­wor­ten. Im Faschis­mus wur­de er im KZ Ester­we­gen miss­han­delt und gefol­tert. Nach einer inter­na­tio­na­len Hilfs­kam­pa­gne bekam er 1936 den Frie­dens­no­bel­preis. Um das befürch­te­te Auf­se­hen zu ver­mei­den, dräng­te ihn Her­mann Göring, den Preis nicht anzu­neh­men. Ossietzky ant­wor­te­te: »Nach län­ge­rer Über­le­gung bin ich zu dem Ent­schluss gekom­men, den mir zuge­fal­le­nen Frie­dens­no­bel­preis anzu­neh­men. (…) Der Nobel­preis für den Frie­den ist kein Zei­chen des inne­ren poli­ti­schen Kamp­fes, son­dern der Ver­stän­di­gung zwi­schen den Völkern.«

Frau App­le­baum hat den nach Ossietzky benann­ten Preis ange­nom­men. Dem­nächst bekommt sie auch den Frie­dens­preis des Deut­schen Buch­han­dels für ihren Ein­satz für den Sieg im Ukrainekrieg.

Carl von Ossietzky starb 1938 an den Fol­gen der schwe­ren Miss­hand­lun­gen und der Tuber­ku­lo­se, die er sich in den Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern zuge­zo­gen hatte.

Der Titel zitiert die Über­schrift eines Arti­kels von Ossietzky in Die Weltbühne, 11. Okto­ber 1927.