Der spanische Diktator Francisco Franco ist seit fast einem halben Jahrhundert tot. Er starb am 20. November 1975, aber er spaltet noch heute die Nation.
Drei Jahre nach Francos Tod gab sich Spanien eine neue Verfassung. Bereits das 1977 erlassene Amnestiegesetz, die »transición« (Übergang), verhinderte eine Aufarbeitung. Über die Verbrechen während der Franco-Diktatur wurde ein Mantel des Schweigens gelegt. Der Aufbau der Demokratie begann auf dem Fundament der Diktatur. Zum 50. Jahrestag des Bürgerkriegs sagte der damalige Ministerpräsident Felipe González von der Partido Socialista Obrero Español 1986: »Wegen seines spaltenden Charakters ist ein Bürgerkrieg kein erinnerungswürdiges Ereignis.« Es sind vor allem linke Politiker, die sich der Aufarbeitung annehmen – vielfach ohne Erfolg. Viele Spanier wollen an dem sogenannten Burgfrieden nicht rütteln.
In den Schulen hören die Schüler wenig oder überhaupt nichts zur Franco-Zeit. Bei vielen jungen Spaniern klafft eine große Wissenslücke über die jüngste Geschichte. Dabei hat die Diktatur schlimme Auswirkungen auf das Leben von Tausenden und Abertausenden gehabt.