Skip to content

Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

Menu
Menu

Brennende Fragen zum Ukraine-Krieg

  1. Wenn sich die Links­par­tei­spit­ze nicht end­lich lei­den­schaft­lich für einen Waf­fen­still­stand, für eine Ver­hand­lungs­lö­sung im Ukrai­ne-Krieg ein­setzt, son­dern Ver­fas­ser und Unter­stüt­zer vom »Mani­fest für den Frie­den« nur des »Quer­den­kens« beschul­digt, über­lässt sie dann nicht den Rech­ten die Deu­tungs­ho­heit und den Stim­men­fang, in exi­sten­zi­el­len Fra­gen von Krieg oder Frieden?
  2. Hat nicht deut­sche Kriegs­po­li­tik im 1. und vor allem 2. Welt­krieg, den Tod von 100 Mil­lio­nen Men­schen und unend­li­ches Leid und Zer­stö­rung ver­ur­sacht, sowie die sin­gu­lä­re Ermor­dung von 6 Mil­lio­nen vor allem ost­eu­ro­päi­scher Juden? Hat nicht des­halb gera­de deut­sche Poli­tik die unab­weis­li­che mora­li­sche Pflicht und Ver­ant­wor­tung, nicht wei­ter Öl ins Feu­er die­ses Krie­ges durch immer neue Waf­fen­lie­fe­run­gen zu gie­ßen, in dem wie­der Tau­sen­de Ukrai­ner und Rus­sen ums Leben kom­men? Anstatt ent­schei­dend zu einer Ver­hand­lungs­lö­sung bei­zu­tra­gen und dabei eine Füh­rungs­rol­le zu über­neh­men? Wäre das nicht der Beginn einer wirk­li­chen Zei­ten­wen­de, auch um wei­te­ren »Scha­den vom deut­schen Volk« und der gan­zen Welt abzuwenden?
  3. Ist nicht die Betei­li­gung an Waf­fen­lie­fe­run­gen von 50 Staa­ten(!) sowie die Unter­stüt­zung von 30 hoch­ge­rü­ste­ten Nato-Staa­ten gegen das viel schwä­che­re, unlängst kol­la­bier­te Russ­land der fak­ti­sche Beweis eines längst begon­ne­nen glo­ba­len, impe­ria­len Welt­krie­ges, und ent­larvt dies die west­li­chen Ver­bün­de­ten nicht als Haupt­kriegs­trei­ber, ohne die die Ukrai­ni­schen Macht­ha­ber die­sen Kon­fron­ta­ti­ons­kurs gegen Russ­land nie begon­nen hätten?
  4. Ist nicht das Kriegs­ziel vom »Sieg­frie­den« der ukrai­ni­schen Macht­ha­ber und des Westens völ­lig illu­so­risch und ver­hin­dert einen Waf­fen­still­stand und die Erar­bei­tung einer diplo­ma­ti­schen Kom­pro­miss­lö­sung? Ver­ur­sacht die­se kom­pro­miss­lo­se Kriegs­stra­te­gie nicht immer mehr Opfer, Leid und Zer­stö­run­gen auf allen Sei­ten des Krie­ges, aber zugleich auch auf Kosten aller dar­in ver­wickel­ter Völ­ker, die bereits jetzt an ihre mensch­li­chen und finan­zi­el­len Bela­stungs­gren­zen gelangt sind?
  5. Ist nicht ent­schie­den danach zu fra­gen, ob nicht rech­te, olig­ar­chi­sche, natio­na­li­sti­sche und faschi­sto­ide Kräf­te in der Ukrai­ne jetzt dort das Sagen haben, die vom Westen, ins­be­son­de­re den USA, aus stra­te­gi­schem Eigen­in­ter­es­se unter­stützt und instru­men­ta­li­siert wur­den, um durch die­sen Krieg, Ukrai­ner und Rus­sen, ja, ganz Euro­pa, ein­zig für ihre eige­nen öko­no­mi­schen und geo­po­li­ti­schen Macht­in­ter­es­sen blu­ten zu lassen.
  6. Ist nicht ent­schie­den danach zu fra­gen, wel­che Inter­es­sen die Herr­schen­den in den USA bei die­sem Krieg wirk­lich ver­fol­gen, wenn sie bereits am Putsch auf dem Mai­dan mit­wirk­ten, der schließ­lich Ukrai­ner gegen Rus­sen und Rus­sen gegen Ukrai­ner hetz­te, die vie­le Jahr­hun­der­te lang auf eine gemein­sa­me, wenn auch wider­sprüch­li­che Geschich­te zurück­blicken? Und stand nicht in Kiew und ande­ren Städ­ten der Ukrai­ne einst die Wie­ge der rus­si­schen Nation?
  7. Ver­su­chen die Regie­ren­den in den USA und der Nato nicht durch die­sen blu­tig­sten Stell­ver­tre­ter­krieg seit 1945 end­lich eine »Neue Welt­ord­nung« nach Vor­bild ihres fra­gi­len, aus­beu­te­ri­schen Gesell­schafts­sy­stems zu errich­ten, indem sie Reste der alten Sowjet­uni­on und mög­lichst auch noch Chi­na grö­ßen­wahn­sin­nig besie­gen wol­len und damit einen 3. Welt­krieg riskieren?
  8. Ver­su­chen sie nicht damit wei­ter ihre alte impe­ria­le, west­li­che Stra­te­gie gewalt­sam fort­zu­set­zen, die sie, seit eh und je, ver­folg­ten und die zur DNA des »Ame­ri­can-way-of-life« gehört, mit der sie bereits vie­le indi­ge­ne Völ­ker ver­nich­tet und get­toi­siert haben, um mit Hil­fe der Skla­ve­rei ihre eige­nen Indu­strie­län­der blu­tig auf­zu­bau­en? War das nicht bereits ein Vor­bild für Adolf Hitler?
  9. Deu­tet die­se arro­gan­te Her­ren­men­schen­ideo­lo­gie, die sich in der gleich­ge­schal­te­ten, anti­rus­si­schen, media­len und poli­ti­schen Kriegs­het­ze in Deutsch­land offen­bart und der bis­her in der Mit­te Gesell­schaft wenig Wider­stand ent­ge­gen­ge­setzt wur­de, nicht dar­auf hin, dass der Rus­sen-Hass, der in bei­den Welt­krie­gen eine ent­schei­den­de Rol­le spiel­te, bis­her hier­zu­lan­de, nur sehr mar­gi­nal auf­ge­ar­bei­tet wurde?
  10. Glau­ben west­li­che Leit­me­di­en und west­li­che Poli­tik tat­säch­lich, mit die­ser eis­kal­ten Selbst­be­lü­gung auf Dau­er durch­zu­kom­men, dass in der Ukrai­ne angeb­lich die »frei­heit­lich-demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung« und der »Wer­te­we­sten« ver­tei­digt wer­den, wo gleich­zei­tig die Ukrai­ne immer mehr in Schutt und Asche ver­sinkt und nicht nur alle euro­päi­schen Völ­ker viel­fäl­tig in Mit­lei­den­schaft gezo­gen wer­den, um die wah­ren Hin­ter­grün­de die­ses Krie­ges zu ver­schlei­ern und um Kriegs­geg­ner als Pazi­fi­sten, als fünf­te Kolon­ne Putins ver­ächt­lich zu machen? Ist das nicht eine Vogel-Strauß-Poli­tik, die schon längst in einer Sack­gas­se gelan­det ist, weil die Glaub­wür­dig­keit die­ser Kriegs­trei­be­rei täg­lich in der Bevöl­ke­rung immer mehr ero­diert, umso mehr sich die Fol­gen die­ses Krie­ges im eige­nen Leben immer schmerz­haf­ter bemerk­bar machen?
  11. Wie lan­ge ver­drän­gen die west­li­chen Kriegs­het­zer noch, dass die­se Welt, nichts so sehr braucht, wie den Frie­den zwi­schen den Völ­kern, der nie­mals durch immer neue Waf­fen­lie­fe­run­gen und Krie­ge erreicht wer­den kann, damit end­lich nach soli­da­ri­schen Lösun­gen für die gewal­ti­gen sozi­al-öko­lo­gisch-Kri­sen gesucht wird, um das huma­ne Über­le­ben auf unse­rer Erde noch in letz­ter Sekun­de zu ret­ten? War­um wer­den selbst die ein­dring­li­chen War­nun­gen des UN-Gene­ral­se­kre­tärs und des Pap­stes vor einer nie dage­we­se­nen Glo­bal­ka­ta­stro­phe von den angeb­lich christ­li­chen Ver­tei­di­gern der Men­schen­rech­te in den Wind geschlagen?