Skip to content

Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

Menu
Menu

Antworten

Bay­ern­volk, hof­fent­lich natur­ver­bun­den. – Ihre Unter­schrif­ten­samm­lung lief erfolg­reich. Jetzt braucht Ihr Volks­be­geh­ren »Schutz der Arten­viel­falt« bis 12. Febru­ar eine Mil­li­on Unter­stüt­zer. Kom­men die zusam­men, wäre es eine groß­ar­ti­ge Chan­ce für die Natur in Bay­ern und ein Schlag gegen die gift­sprit­zen­de Agrar­in­du­strie, das Lieb­lings­kind der CSU. Nach Ansicht die­ser Staats­par­tei ist die Arten­viel­falt näm­lich über­haupt nicht gefähr­det: »Mehr als unser‘ Zäe­su-Söde­rer, Zäe­su-See­ho­fe­rer braucht’s olla­weil net! Und an Volks­ent­scheid glei goar net, himml­sack­lze­ment nocha­moi, a so an Demo­kra­tüh­schmarrn von dem Sau­preißn-Gschwerl«, ließ ver­trau­li­chen Quel­len zufol­ge die Staats­kanz­lei wis­sen. Na also, lie­bes Bay­ern­volk: Schaun­mer­mal, dann sehn­mer­schon. Wir drücken die Daumen!

Johann Steig­may­er, Amts­rich­ter in Für­sten­feld­bruck. – »Ich mache das hier nicht mit Ver­gnü­gen«, erklär­ten Sie, bevor Sie Caro­li­ne Krü­ger (28) und Fran­zis­ka Stein (25) zu einer Geld­stra­fe auf Bewäh­rung und acht Stun­den gemein­nüt­zi­ge Arbeit bei der Für­sten­feld­brucker Tafel ver­ur­teil­ten. Die bei­den Stu­den­tin­nen waren im Som­mer letz­ten Jah­res erwischt wor­den, als sie auf dem Park­platz einer Ede­ka-Filia­le Lebens­mit­tel mit abge­lau­fe­nem Min­dest­halt­bar­keits­da­tum aus einem ver­schlos­se­nen Müll­con­tai­ner ret­te­ten. Gegen einen Straf­be­fehl über jeweils 1200 Euro wegen schwe­rem Dieb­stahl hat­ten die bei­den Wider­spruch ein­ge­legt. Auch auf Ihren Vor­schlag, das nun fäl­li­ge Ver­fah­ren gegen acht Stun­den Arbeit bei der Tafel ein­zu­stel­len, waren die »Con­tai­ne­rin­nen« nicht ein­ge­gan­gen. Sie kön­nen nicht ein­se­hen, »dass Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung in Deutsch­land ohne recht­li­che Fol­gen bleibt, wäh­rend gleich­zei­tig jene ver­folgt wer­den, die gegen Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung aktiv wer­den«. Unklar bleibt, war­um Sie die Stu­den­tin­nen ver­ur­tei­len muss­ten. Eine Ein­stel­lung ohne Auf­la­gen wegen »gerin­ger Schuld« wäre ver­gnüg­li­cher gewe­sen. Sie hät­ten sich nur trau­en müssen.

Ver­fas­se­rIn­nen des Papiers »Nach 30 Jah­ren: Wir brau­chen einen neu­en gesamt­deut­schen Dia­log«, SPD. – Beim Lesen Ihres Papiers zur »Auf­ar­bei­tung Ost« kam uns eine nach der Rück­kehr der Bour­bo­nen 1815 in Frank­reich zum geflü­gel­ten Wort gewor­de­ne Wen­dung in den Sinn: Ils n’ont rien app­ris ni rien oublié (Sie haben nichts gelernt und nichts vergessen).

Jür­gen L., Ossietzky-Leser und Elch-Zitat-Ken­ner. – Sie haben recht. F. W. Bern­stein sprach von den schärf­sten Kri­ti­kern der Elche, nicht von den größ­ten, wie in Ossietzky 2/​2019 unterstellt.

Pinar Ata­lay, vom Bild­schirm bekannt. – Sie mode­rie­ren für ARD-aktu­ell die Tages­the­men. Ihre Eig­nung für den Job haben Sie im Trio Infer­na­le mit Caren Mios­ga und Ingo Zam­pe­ro­ni nicht nur mit der Ver­brei­tung von aus­rei­chend trans­at­lan­ti­schem Schwe­fel und Gestank nach­ge­wie­sen. Auch mit begna­de­ten Sät­zen wie die­sem, gespro­chen am 21. Dezem­ber, 43 Sekun­den nach Sen­dungs­be­ginn: »… doch schon lan­ge war klar, dass sie die­ses Leben an den Nagel wer­den hän­gen müs­sen«. Da hängt es nun, die­ses Leben, am Nagel. Gleich rechts neben den ande­ren schie­fen Sprach­bil­dern, die uns Tages­schau und Tages­the­men reich­lich zu betrach­ten gaben, seit der Qua­li­täts­jour­na­lis­mus auf der Brücke des »Flagg­schiffs« des Ersten deut­schen Fern­se­hens steht.