»Der Lachende / hat die furchtbare Nachricht / nur noch nicht empfangen./ […] Der dort ruhig über die Straße geht / ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde / die in Not sind?« (Bertolt Brecht: »An die Nachgeborenen«)
Dem Lachenden wird das Lachen vergehen. Der dort ruhig über die Straße geht, wird sich bald wundern, was für Autos an ihm vorbeifahren. Das sind Modelle ohne Fahrer, zwar dafür gemacht, Menschen von A nach B zu bringen. Aber sie können bei Missbrauch noch mehr: Menschen von A bis Z bespitzeln. Google und Tesla sind dabei, sich auf so etwas zu spezialisieren.
Der Datenhunger der Geheimdienste wie der digitalen Netzwerke ist ungeheuer. Das Auto wird Milliarden von Daten transportieren, alles, was erreichbar ist, filmen, die Daten speichern. Was passiert damit?
Bekommt derjenige, der da ruhig über die Straße geht, demnächst Ärger, wenn er bei Rot geht, weil ein Auto das Fehlverhalten gefilmt hat? Bekommen die Menschen künftig ständig Straßenverkehrsnoten erteilt?
Der Lachende, der die furchtbare Nachricht noch nicht erhielt, wird bald mit Werbenachrichten überschüttet werden. Die Gesichtserkennung funktioniert schon. Plattformen haben das Passende für ihn zum Anziehen. Das bessere Fahrrad, das bessere Smartphone. Kommen sie zum Zuge mit ihren Belästigungen?
Unsere Kanzlerin mahnt zu »AHA plus L«– Abstand halten, Hygienevorschriften beachten, Alltagsmasken tragen, Lüften.. Sie verspricht, es werde irgendwann wieder wie früher sein. AHAL ist gut und richtig und vernünftig, Aber Kontrolletti unerträglich. Die Listen in Gaststätten, so verbreiten die Behörden in ehrlichen Momenten, haben so gut wie gar nichts gegen die Pandemie ausgerichtet; in Bayern oder Nordrhein-Westfalen zum Beispiel sind sie willkommene Hilfsmittel für polizeiliche Ermittlungen. Sich durch Tests Sicherheit über seinen Gesundheitszustand zu verschaffen, das ist gut und richtig. Aber was passiert mit den Testergebnissen oder den in Telefongesprächen erhobenen Daten bei Patientenbefragungen?
Die Kanzlerin sagte nur allgemein in ihren wöchentlichen Ansprachen: Es wird wieder wie früher. Als gefragt wurde, ob auch die Grundrechtsbeschränkungen aufgehoben werden, da blieb sie ganz allgemein: Das will ich doch hoffen. Ja, Frau Merkel – so in einem Interview im März 2020 – sie hoffe, dass nach dem Ende der Krise, das heißt, wenn der Impfstoff da ist, die Rechte der Bürger wieder hergestellt werden. Sie hofft! Nicht: Sie ist sicher. Es erinnert an 9/11, da wurden die Gesetze zum Demokratieabbau hinterher auch nicht wieder aufgehoben.