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Herausgegeben von Rainer Butenschön, Daniela Dahn, Rolf Gössner,
Ulla Jelpke und Otto Köhler

Begründet 1997 von Eckart Spoo

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Abschied vom Leben

Robert See­tha­lers Roma­ne sind nicht dick, aber gehalt­voll. Dies­mal geht es um Gustav Mahler, das Genie, den größ­ten Kom­po­ni­sten sei­ner Zeit, wie sei­ne Frau Alma zu Beginn ihrer Ehe mein­te. Er, der nie kräf­tig war, sitzt nun müde und tod­krank allein auf dem Son­nen­deck eines Schif­fes, das aus Ame­ri­ka kommt. Wie Schat­ten gehen ihm Epi­so­den aus sei­nem Leben durch den Kopf. Der Tod sei­ner klei­nen Toch­ter Maria, die Arbeit an der Wie­ner Hof­oper und in Ame­ri­ka, die Lie­be zu Alma, die als die schön­ste Frau Wiens galt. Er erin­nert sich an das Modell­sit­zen bei Rodin und die Begeg­nung mit Sig­mund Freud. Es war ein rei­ches Leben, und Mahler will es nicht ver­lie­ren, obwohl er sei­nen bal­di­gen Tod spürt. Sehn­sucht und Resi­gna­ti­on, das Licht über dem Mee­re und das Glei­ten des Schif­fes. Der ihn umsor­gen­de Schiffs­jun­ge. War­ten auf flie­gen­de Fische und der fie­bern­de Kranke …

Kri­ti­ker mein­ten, es sei zu wenig von Musik die Rede. Über die kön­ne man nicht reden, sagt Mahler. Mir scheint, See­tha­ler ver­sucht, sich mit Kom­po­si­ti­on und Stil der Musik Mahlers anzu­nä­hern. Ein Abschied vol­ler Wehmut.

Robert See­tha­ler: »Der letz­te Satz«, Han­ser Ber­lin, 128 Seiten,19 €